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Klima und Wandel

Vor Geoengineering fürchten sich sogar die Experten. Doch haben wir eine Wahl?

RiffReporter eG
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RiffReporter eGFreitag, 03.11.2017

Der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran. Was kann man tun, um ihn zu begrenzen? Darüber beriet vor kurzem eine Tagung von Experten in Berlin, auch mit Rollenspielen. Was würde ich machen, wenn ich als Entwicklungshelfer die Wirtschaft in einer von Klimaschwankungen bedrohten Region ankurbeln müsste? Was wäre mein letztes Mittel? Der Journalist Christopher Schrader war dabei und stellte fest: Die Teilnehmer hatten wenig Spaß am Spiel.

Denn: Forscher überlegen, mit technischen Mitteln in das komplexe Gefüge unserer Atmosphäre einzugreifen. Als letztes Mittel sozusagen. Aber am so genannten Geoengieering scheiden sich die Geister. Soll man tatsächlich Schwefelsäure in der Atmosphäre versprühen, um das Sonnenlicht zu dimmen? Oder Kalk ins Meer schütten, um dort Treibhausgase zu binden?

Die Frage ist, welche Alternativen wir haben: 

90 Prozent der Klimasimulationen, die Entwicklungspfade vorausberechnen, um die Ziele des Pariser Abkommen zu erreichen, setzen massiv auf eine Form von Geoengineering.

Eine Alternative wäre: Subventionen für Gas, Kohle und Öl besser heute als morgen kappen, unser Konsumverhalten radikal ändern. Seien wir ehrlich: Wer glaubt tatsächlich, dass das in den kommenden Jahren passieren wird?

Im Rollenspiel traut sich keiner so recht an die Technik ran. Niemand überblickt die Nebenwirkungen und Risiken der Technologie. Was passiert, wenn der Schwefel wieder runterfällt? Manche Experten befürchten zudem, dass die Staatengemeinschaft ihre Bemühungen in Bezug auf den Klimawandel zurückfahren könnten, wenn sie glauben, es gäbe eine „einfache“ technische Lösung.

Der Kniff mit dem Rollenspiel öffnet einem die Augen: Wenn die Not groß ist, was tut man dann nicht alles? Und wie setzt man damit andere unter Zugzwang? Das Thema dürfte uns noch eine Weile verfolgen.

Christopher Schrader ist Autor bei RiffReporter, der Genossenschaft für freien Journalismus. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Klimawandel.

Vor Geoengineering fürchten sich sogar die Experten. Doch haben wir eine Wahl?
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