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Klima und Wandel

Was andere Aktivisti über die "Letzte Generation" denken

Rico Grimm
Journalist

Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.

Zum Kurator'innen-Profil
Rico GrimmSamstag, 29.04.2023

In Debatten über die "Letze Generation" wurde schon gefühlt jedes Argument von jedem gesagt und ausgetauscht. Es gibt nur noch wenig hinzuzufügen. Eine nette Perspektive bringt die taz hier mit: Sie hat zwei Klima-Aktivisten zusammengebracht, die explizit nicht Teil der Letzten Generation sind. Der eine, Tadzio Müller, hat die Proteste von Ende Gelände mit aufgebaut, der andere, Janus Petznik, war u. a. in Lützerath vor Ort und er hält – daraus ergibt sich die Spannung des Gesprächs – die Proteste der Letzten Generation für "strategisch falsch": Sie spalte die Gesellschaft, vertiefe Gräben und führe dazu, dass nur über die Protestform geredet werde, sich aber substanziell wenig ändere. Müller wiederum: "Die Mitte der Gesellschaft, zum Beispiel der Alpenverein oder die Landfrauen, positionieren sich nicht. Um sie dazu zu zwingen und gesellschaftliche Klarheit zu produzieren – dafür ist es gut."

In Summe ist dieses Gespräch eine spannende Innensicht der Bewegung.

Was andere Aktivisti über die "Letzte Generation" denken

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Kommentare 5
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als ein Jahr

    Ich schreibe aus Ebenkoben auf der Weinstraße, weit weg von Berlin. Aber die "Letzte Generation" spielt hier, wo die Menschen mehr oder weniger auf Autos angewiesen sind, eine Rolle - als Hassobjekt, als Sündenbock.

    Deshalb ist das wohl der Schlüsselsatz dieses piqs:
    "Wir müssen die soziale Frage mit der Klimafrage verbinden."
    Überall sieht man hier in der Pfalz Gasthäuser und Läden, die in den letzten Jahren aufgeben mussten. Weinbauern, und hier erlebe ich fast eine Monokultur, müssen eine spezifische Beziehung zur Natur haben.

    Allerdings ist diese Idee nicht neu: Naika Foroutan, eine aufregende Migrationsforscherin, formulierte das schon seit geraumer Zeit:

    "Wir müssen die organischen Intellektuellen des Feminismus, des Antirassismus und der sozialen Frage, des Klimawandels und der Kunst, des Sports und des Internets miteinander vernetzen, statt sie gegeneinander in Verachtungs-Position zu bringen."

    https://www.tagesspieg...

    1. Rico Grimm
      Rico Grimm · vor mehr als ein Jahr

      Ich bin grundsätzlich bei Janus. Nachhaltige Veränderung wird es nur durch Verschränkung der Themen geben. So hatte ich es mal formuliert: "Jeder Mensch findet etwas in dieser Welt, für das er zu kämpfen bereit ist. Sicherheit, Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Mitbestimmung. Es ist eine völlig berechtigte Hoffnung, dass eine Krise, die die Voraussetzungen menschlichen Lebens auf der Erde infrage stellt, auch eine Politik beiseite wischen kann, die unser Leben unsicherer, unfreier, ungerechter und fremdbestimmter macht. Die Klimakrise ist das vielleicht stärkste Symbol, das die Menschheit je hatte, um Veränderungen umzusetzen."

      https://krautreporter....

      Allerdings hat Müller durchaus einen Punkt: Die Verschränkung dieser Themen braucht einen Anlass zum Reden und Nachdenken.

    2. Gabriele Feile
      Gabriele Feile · vor mehr als ein Jahr

      @Rico Grimm Wow, ich habe den Artikel von 2019 gelesen. Danke dafür. Was für eine Wucht - und was für eine Vision! Traurig, dass viele der Themen heute nach wie vor gelten und sich scheinbar "nichts" getan hat.
      Ich musste schmunzeln über AKKs Vorschlag, Öl- gegen Gasheizungen einzutauschen. Ob sie sich daran noch erinnert?
      Das Ende gefällt mit am besten. Denn das deckt sich mit meiner persönlichen Vision: "Die Welt, die ich sehe, schwingt harmonisch und natürlich in vollkommener Balance."
      Der Weg, den ich sehe, beginnt bei allen Menschen individuell. Und das ist eine weitere Angst, die vorherrscht: Was entdecke ich, wenn ich mich mit meinen tiefsten Bedürfnisse und Ängsten konfrontiere? Was verliere ich?
      Stattdessen zu fragen: "Was gewinne ich, wenn ich mich ent-decke?" halte ich für gelingender.

    3. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als ein Jahr

      @Rico Grimm Danke. Ein starker, lesenswerter Artikel.

    4. Rico Grimm
      Rico Grimm · vor mehr als ein Jahr

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