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Volk und Wirtschaft

Nope, die USA führten den Irak-Krieg nicht wegen des Öls

Rico Grimm
Journalist

Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.

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Rico GrimmFreitag, 30.08.2024

Wir befinden uns heute wieder in einer Zeit, in der Zugriff auf Rohstoffe zu einem der wichtigsten geopolitischen Themen geworden ist. Deswegen ist dieser Artikel hilfreich, den ich dir heute empfehle. 

Er wirft, 20 Jahre danach, einen Blick auf die Erklärungsansätze für den Irak-Krieg: Warum nur griffen die Vereinigten Staaten den Irak an? 

Eine in Deutschland extrem beliebte und in der globalen Linken quasi unwidersprochene These: Die USA wollten Zugriff auf die irakischen Ölfelder. Folgt man dieser Sichtweise, war der Irak-Krieg also vor allem ein ökonomisches Ereignis.

Nur: Bei näherem Hinsehen spricht nicht sehr viel dafür, dass Öl ausschlaggebend gewesen wäre. Das zeigt dieser wirklich tiefgründige Essay, der sowohl für geschichts- als auch für wirtschaftsinteressierte Leser aufschlussreich ist.

Die Realität war deutlich differenzierter als eine Kabarett-Nummer von Volker Pispers. 

Die Vereinigten Staaten befanden sich rund um den Jahrtausendwechsel auf dem Höhepunkt ihrer globalen Macht. Ihre marktbasierte, liberale Demokratie galt ihnen als das Modell für die Zukunft der Menschheit. Der Irak aber widersetzte sich den Regeln des Marktes, den Regeln der Demokratie und den Regeln der liberalen Weltordnung. Das war das eigentliche Projekt hinter dem Irak-Krieg: einen stabilen Verbündeten der USA in einer Region erschaffen, die den Vereinigten Staaten seit Jahrzehnten Kopfschmerzen bereitete.

Überspitzt gesagt: Sie wollten ein arabisches Südkorea (oder Deutschland). Öl spielte nur insofern eine Rolle, als das die irakische Wirtschaft von Öl abhängig war. Die Privatisierung der irakischen Wirtschaft allerdings war immer wichtiger, als Chevron oder Exxon mehr Profite zu verschaffen. 

Nope, die USA führten den Irak-Krieg nicht wegen des Öls

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Kommentare 1
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor einem Monat

    Danke. Wie habe ich mir damals den Mund fusselig geredet, gegen dieses eindimensionale Narrativ. Aber wir müssen aufpassen, dass uns das nicht wieder passiert: "The 100 Orders were not designed to turn Iraq into a source of profits for the United States; they were meant to turn Iraq into a source of profits for the whole developed world." Die Reduzierung des Handelns auf Profitmotive ist auch nicht viel komplexer. Gerade wenn man sonst Demokratie und Menschenrechte einfordert.

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