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Wie eine alte Dame sich ihrer Nazivergangenheit stellt
Ein Reportagen-Radar
Wir sind eine Gruppe junger Journalist:innen und verfolgen Woche für Woche, was in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften an Reportagen erscheint. Ob große Geschichten im "Spiegel" oder der "Zeit" oder kleinere (aber trotzdem großartige) in Magazinen, die man sonst eher nicht auf dem Schirm hat. Die Besten wählen wir für euch aus. Die Geschichten, die man gelesen haben muss.
Seit ich diesen Text in unserer aktuellen Wochenauswahl gelesen habe, grüble ich. Dass es mit der Aufarbeitung der deutschen NS-Vergangenheit lange nicht so weit ist, wie wir und die Welt gerne glauben würden, dringt ja inzwischen langsam durch. Ist es aber tatsächlich die Möglichkeit, dass ich noch nie von jemandem gehört habe, die ihre eigene Nazivergangenheit reflektieren und aufarbeiten will, bevor es zu spät ist?
Eine abstrus hohe Zahl an Deutschen glaubt inzwischen, die eigenen Verwandten seien im Widerstand gewesen. Wären mehr Menschen so wie Hilka Rüggebergs, hätte es eine echte Aufarbeitungskultur gegeben nach dem Zweiten Weltkrieg – wer weiß, wie wir heute wären.
Bei mir war niemand im Widerstand. Mein Opa war Parteimitglied, der andere als Sanitäter an der Front, mein Großonkel haute, noch minderjährig, von zu Hause ab, um der Waffen-SS beizutreten, und kam nicht mehr zurück. Ganz sicher wissen wir nicht, wo er eingesetzt war, aber es gibt keinen Grund, warum er nicht mitgemordet haben sollte in Osteuropa. Das ist meine Geschichte. Wo war Ihre Familie?
Empfohlen von: Margarethe Gallersdörfer
Quelle: Laura Cwiertnia Bild: Julia Sellmann Artikel kostenpflichtig www.zeit.de
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Mein großVater mütterlicherseits war tatsächlich als SPD Mitglied ein wenig "geschützt" davor, von mir seinen nachkommen als Nazi entdeckt zu werden. So geschwurbelt formuliere ich es mal. er war allerdings in der armee, allerdings nicht im Osten.
Mein großVater väterlicherseits war zu alt um aktiv Soldat oder ss zu sein, er war allerdings bei der Bahn Vorsteher in seinem Heimatort: so sehr widerständisch wird er wohl leider nicht gewesen sein.
Mein Vater noch 17 jährig kam noch zur Armee und war bis Kriegsende in Frankreich. Ich hoffe das beste. Was er erzählte waren Anekdoten aus Gott-in-Frankreich, aus heutiger Sicht sicher Diebstahl und Vandalismus. Vielleicht mehr. Da er starb bevor ich 14 wurde, habe ich ihn nie mehr fragen können.
Meine großMutter väterlicherseits kannte ich nicht. Sie war allerdings HausFrau und mutter. die mütterlicherseits war alleinerziehende geschiedene Mutter im ausgebomden kassel.
und meine Mutter selbst erlebte das kriegsende mit 8 jahren. .Von ihr hörte ich kriegstraumata, Evakuierten-Mobbing, Nahrung beschaffen und auch dass die Zwangsarbeiter auf dem Nachbarhof bei der zweiten Evakuiertenstelle "gut gearbeitet hatten dafür dass sie ja strohdumm" waren.
Als die Amis in kassel einmarschierten, sah sie das erste mal in der Kellertüre einem Schwarzen so dunkel und so leuchtende weiße Augen und zähne...
Sie sagte immer dass sie im Nachhinein froh war zu jung gewesen zu sein für bdm etc.