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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Medien und Gesellschaft Klima und Wandel
Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.
Zwei gute Artikel über die Verurteilung des Drachenlords bei t-online und der Zeit: "Drachenlords" Hater – Die schlechten Gewinner (T-Online) und Drachengame over? (Zeit Online) – paywalled, hier auf Archive.today
Der Prozess ist der vorläufige Endpunkt der völlig verfahrenen Situation eines mittelfränkischen Dorfes. Er ist das Ergebnis von Sadismus und Mobbing und von einer Internetkultur, die es langsam aus den dunklen Ecken des Netzes in eine breitere Öffentlichkeit geschafft hat. Und für manche ist er auch das Ziel eines Spiels.
Ich habe die Trolle von Sifftwitter und die Drachenbubble dank Zugangs zu einem Account und Einblick in die DMs jahrelang beobachten können. Die “Saga des Drachenlord” ist die Psychopathologie des Schwarms in full effect. Die Hater zeigen im Kollektiv psychopathisch-sadistische Tendenzen, die Vernetzung hat hier das größte Mobbing-Phänomen aller Zeiten geschaffen.
Es lässt sich ohne Zweifel sagen, dass die Trolle der Drachenbubble online eine kollektive sadistisch-psychopathische Störung ausleben. Ob und wie der einzelne Teilnehmer des größten Mobbing-Falls in Deutschland (und möglicherweise weltweit) individuelle Merkmale der Psychopathie aufweist, wäre definitiv eine Untersuchung wert.
Siegeszug digitaler Medien und Technologien mit ihren Gestaltungs- und Manipulationsmöglichkeiten und die extrem gesteigerten Kommunikations-Geschwindigkeiten machen hier eine neue Form der Gewalt möglich, die wir in anderen Ausprägungen “Stochastischen Terrorismus” nennen. Der Fall Drachenlord macht offensichtlich, dass digitale Vernetzung eigene Formen psychosozialer Gewalt ermöglicht.
Wir haben es bei der Drachenbubble mit einem semi-professionalisierten Täterkreis zu tun, der seine Attacken gegen den Drachenlord in Communities organisiert, koordiniert und auf externen Websites medial begleitet. In diesen Communities wird interne Arbeitsteilung gepflegt. So gibt es etwa Täter, die Video-Material des Opfers minutiös sichten, für die Tätergemeinschaft aufbereiten und zurechtschneiden – mit einem Arbeitsaufwand von mehreren Stunden pro Tag. All das ist eine Kollektivierung sadistisch-psychopathischer “Bedürfnisse” und der Auslebung der sadistischen Lust des einzelnen Trolls an Erniedrigung.
Dass Rainer Winkler in seiner Situation weiterstreamt, sich nicht zurückzieht und die Situation durch Provokationen weiter eskalieren lässt, ist meines Erachtens irrelevant und ich halte das in seiner Situation für ein normales Verhalten.
Die Trolle geben sich dabei bemerkenswerterweise als moralische Tugendwächter, indem sie Winkler seine eigenen Vergehen vorhalten. Genau wie die Trolle während eines Angriffs auf eine Moderatorin ihren Cannabis-Konsum vorschieben und als Motiv nutzten, um sie massenweise zu belästigen, nutzen die Trolle die Provokationen des DLs und seine persönlichen Fehlleistungen als moralisches Schild, um die eigene sadistische Lust zu rationalisieren.
Ich mache mir wenig Sorgen wegen Rainer Winkler. Ich mache mir aber jede Menge Sorgen wegen ein paar Tausend "Soft Psychopaths", erzeugt von Internet-Dynamiken der vernetzten Lust am Sadismus, die offensichtlich keinerlei Unrechtsbewusstsein zeigen und ihre Aktion nach wie vor als Trolling verstehen.
Gleichzeitig gibt es "Experten", die tatsächlich meinen, "Trolle würden trollen" und ihre psychologische Gewalt sei das Äquivalent von biologischen Bakterien des Netzes, die wie bei uns den Magen aufräumen und Schadstoffe und Unverdauliches ausscheiden.
Solch gefährlicher Schwachsinn kommt tatsächlich aus Kreisen des CCC. Meines Erachtens relativieren die Hacker-"Experten" hier Straftaten und äußern menschenverachtendes Gedankengut.
Trolle und insbesondere die sich selbst so nennenden "Haider", also die Psychopathen, die Rainer Winkler seit rund 10 Jahren stalken und belästigen, sind Menschen, die sadistische Gewalttaten im Kollektiv verüben. Nichts anderes und man muss das so benennen. Alles andere ist orwellsches Newspeak. (Und ja, die Ironie von menschenverachtendem orwellschem Newspeak aus CCC-Kreisen ist mir nicht verborgen. What a time to be alive.)
Quelle: Lars Wienand Bild: dpa www.t-online.de
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Trolling als Phänomen kann durchaus das Bakterienäquivalent im Netz darstellen - die Trolle selbst sind größtenteils Stapler und Verbrecher...