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Klima und Wandel

Was Autofahren wirklich kostet

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannFreitag, 28.01.2022

Mit etwa 39 Cent beziffert der ADAC die Kosten pro Kilometer eines Opel Corsa 1.2 der neuesten Generation bei durchschnittlicher Fahrleistung, wenn man eine Vollkostenrechnung, also inklusive unter anderem des Anschaffungspreises, des Wertverlustes und den Nebenkosten, vornimmt. Klingt viel? Ist um ein Vielfaches zu niedrig angesetzt, wenn man der Studie „Lifetime Costs of driving a Car“ eines Forscherteams um Stefan Gössling von der Universität im schwedischen Kalmar Glauben schenkt.

Die Wissenschaftler haben neben den privat zu tragenden Kosten – zu denen die Forscher auch den in Geldwert umgerechneten Zeitverlust zählen, der durch Staus verursacht wird – auch die sozialen Kosten berücksichtigt. Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, dass die Gesellschaft jedes Auto jährlich mit rund 5.000 Euro subventioniert. Die drei teuersten Kostenpunkte für die Gesellschaft sind dabei laut der Studie die Luftverschmutzung (beim Corsa 1.495 Euro im Jahr), der Landverbrauch und die Instandhaltung der Infrastruktur (1.167 Euro) sowie das Bordsteinparken (1.005 Euro). Einschränkungen für Radfahrer und Fußgänger setzen die Forscher mit 225 Euro an.

Bei einer typischen Fahrleistung von 15.000 Kilometer pro Jahr würde ein Opel Corsa der Studie zufolge über seine Lebenszeit hinweg 599.082 Euro kosten. Setzt man diese Zeitspanne mit 12 Jahren an, kommt pro Kilometer auf Kosten von rund 3,32 Euro (ohne Gewähr, meine Rechnung).

"Die vorherrschende politische Haltung ist, dass unser Verkehrssystem nur sozial gerecht ist, wenn jeder Erwachsene ein Auto besitzt", zitiert ZEIT-Journalistin Andrea Reidl den Forscher Gössling. Aber ein Verkehrssystem, das den privaten Autobesitz so massiv subventioniert wie hierzulande, sei eben nicht sozial gerecht. Mehr soziale Gerechtigkeit im Verkehr hieße für Gössling, dass alle Menschen bequem und kostengünstig mobil sein können. Und zwar ohne ein Auto besitzen zu müssen.

Was Autofahren wirklich kostet

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