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Klima und Wandel

Photovoltaik: Dunkle Flecken auf der grünen Weste?

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannSamstag, 02.10.2021

„Die Fertigung eines Solarmoduls verschlingt mehr Energie als es über seine gesamte Lebenszeit produziert“ – ein altes Vorurteil, das bis heute immer mal wieder aufgewärmt wird. Der BR-Redakteur Lorenz Storch hat sich für tagesschau.de im Detail angeschaut, wie es um die Umwelt- und Ressourcenbilanz der Photovoltaik bestellt ist. Ergebnis ist ein faktenreiches, mit vielen Quellen belegtes Stück, das deutlich macht: Trotz punktueller Defizite gilt die Photovoltaik absolut zu Recht als saubere Energiequelle.

So verursacht die Produktion einer Kilowattstunde Solarstrom heute 20 Gramm CO2-Emissionen, 25 Mal weniger als Braunkohle-Strom. Moderne rahmenlose Module kommen mit noch weniger Emissionen aus, da sie kein Aluminium enthalten. Die energetische Amortisationszeit liegt hierzulande bei zwei Jahren, im sonnenreicheren Südeuropa bei acht Monaten. Technisch gesehen lassen sich die Module problemlos vollständig recyceln. Allerdings fehlt es dafür noch an der industriellen Infrastruktur – auch, weil es noch nicht allzu viele ausgediente Module gibt. Ein Schwachpunkt vieler Module ist das enthaltene Blei. Zwar lassen sie sich auch ohne das gesundheitsschädliche Schwermetall fertigen. Das ist jedoch teurer.

Ökologisch alles weitestgehend prima also. Doch es gibt sehr wohl einen dicken dunklen Fleck auf der grünen Weste zumindest mancher Hersteller: Für die Fertigung kristalliner Silizium-Module, die mit Abstand meistverkaufte Modulkategorie, wird metallurgisches Silizium benötigt. Weltweit größter Lieferant ist die Firma Hoshine, die, wie andere Anbieter auch, in der chinesischen Provinz Xinjiang produziert – dort, wo China laut Menschenrechtsorganisationen die uigurische Minderheit zu Zwangsarbeit verpflichtet. Zwar lässt sich nicht klären, ob auch Hoshine und die anderen dort tätigen Silizium-Hersteller Zwangsarbeiter beschäftigen. Einem Bericht der englischen Sheffield Hallam University zufolge gibt es jedoch Hinweise darauf, dass Hoshine sehr wohl Freiheits- und Arbeitsrechte verletzt.

Photovoltaik: Dunkle Flecken auf der grünen Weste?

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Kommentare 2
  1. Wiebke Reißig-Dwenger
    Wiebke Reißig-Dwenger · vor 3 Jahren

    Super interessant. Danke für diese Empfehlung.

  2. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor 3 Jahren

    Das Thema Lieferkette betrifft nahezu alle Ressourcen für die Energiewende (und auch IT etc). Ich hab dazu was längeres für Riffreporter (€) geschrieben https://www.riffreport...

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