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Geboren 1989 im Iran, studierte Maschinenbau, studiert Digital Journalism, seit 2015 in Berlin, freier Journalist bei deutschen und persischen Medien
1916, mitten im ersten Weltkrieg, teilten sich Frankreich und England im geheimen Sykes-Picot-Abkommen das Osmanische Reich untereinander auf. Innerhalb eines Gebietes, das sich über nahezu den kompletten Nahen Osten erstreckt, wurden am Reißbrett Grenzen gezogen und Staaten geschaffen. Zu den Opfern dieser im Text ausführlichen beschriebenen “Post-Colonial Sequestration” (etwa “postkoloniale Landnahme”) zählen nicht zuletzt die Kurden. Der Begriff bezieht sich auf alle Fälle, in denen Länder oder Völker gescheitert sind, inmitten des Rückzugs von imperialen oder hegemonialen Mächten, ihre Unabhängigkeit zu etablieren – durch schlechtes Timing und/oder schlechte Führung.
Seit der Besetzung durch das britische Militär kämpften Kurden immer wieder vergeblich für ihre Unabhängigkeit. Nach dem ersten und zweiten Weltkrieg und erneut 1968, als das Baath-Regime die Region durch eine Ansiedlungspolitik arabisieren wollte, wurden kurdische Widerstandsbewegungen niedergeschlagen.
1991 konnten sie dank der Flugverbotszone immerhin eine de-facto-autonome Regierung aufbauen, doch sie blieben ein Teil Iraks. Sogar 2005, als durch die Verfassungsreform die kurdische Regionalregierung mächtiger wurde, war noch nicht der Moment eines eigenen Staates gekommen.
Jetzt ist es so weit: Das Unabhängigkeitsreferendum fand am 25. September statt. Gestern wurde angekündigt: Die Wahlbeteiligung lag bei 70 Prozent und wie erwartet stimmte eine absolute Mehrheit für die Unabhängigkeit: 92 Prozent.
Der ganze Hintergrund dieser Geschichte, mit ihren unzähligen Wendungen, Rückschlägen und teils globalen Konsequenzen, beschreibt dieser Text ausführlich.
Quelle: Francis Owtram Bild: Kay Nietfeld/ Pre... EN opendemocracy.net
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