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Nutzung von KI in der Wissenschaft: Flucht nach vorn antreten?

Ole Wintermann
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Ole WintermannSamstag, 13.04.2024

Wird (Nach-) Denken infolge der Nutzung von KI zu einer Service-Dienstleistung? Ich erlebe derzeit auch im eigenen beruflichen Umfeld eine unglaublich dynamische Zunahme der Nutzung von GPT und anderen KI, um kreative und auch wissenschaftliche Inhalte zumindest probeweise zu erstellen. Auch ich habe schon Papiere probeweise einer SWOT-Analyse durch KI unterzogen und war erstaunt, wie die KI fähig ist, Argumentationsmuster und Strategien der Argumentation zu identifizieren und zu bewerten. Genau diese Fähigkeit scheinen sich in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft immer mehr Wissenschaftler:innen im Zuge von Peer Review-Verfahren zunutze zu machen, so eine in NATURE vorgestellte Studie.

17% der für ausgewählten Konferenzen geschriebenen Peer Reviews waren laut Studie demnach aller Wahrscheinlichkeit nach mit maßgeblicher Hilfe von GPT et al. verfasst worden. Herausgefunden wurde dies mit der Messung der Häufigkeitsverteilung bestimmter Adjektive und Adverbien, die in der Vielzahl nicht hätten verwendet werden dürfen, wenn die Texte von einem Menschen geschrieben worden wären.

In einer NATURE-Umfrage aus dem Jahr 2023 gaben zudem 30% der befragten Wissenschaftler:innen an, GPT et al. bei der Erstellung wissenschaftlicher Texte genutzt zu haben. Bei einer ex-post-Analyse von 25.000 Peer Reviews aus NATURE-Beiträgen der Jahre 2019-2023 wurde hingegen keine Abweichung der Zahl ausgewählter Adjektive und Adverbien festgestellt.

Neben der Frage, ob die Nutzung von GPT et al. die Texte und Studien auf- oder abwertet, sind derzeit v.a. auch Trensparenzfragen (welches Tool wird in welchem Kontext für welche Tätigkeit genutzt?) und Urheberrechtsthemen (Upload von noch nicht veröffentlichten Studie zu GPT et al.) tangiert, die derzeit noch schwerer wiegen.

Aus meiner eigenen Erfahrung mit der Nutzung von GPT et al. sollten wir uns an die systematische Nutzung der KI gewöhnen, hier die neuen Realitäten akzeptieren und besser die "Flucht nach vorn" antreten, indem klare Regeln des Umgangs gefunden werden und Transparenz hergestellt wird. Wir sollten es akzeptieren, dass KI im wissenschaftlichen Bereich angekommen ist und in vielen Bereichen einfach besser und schneller als der Mensch tätig sein kann. Und ja, der Mensch muss am Ende noch alles kontrollieren (wenn er meint, den mit Hilfe der KI steigenden Output überhaupt noch kontrollieren zu können).

Nutzung von KI in der Wissenschaft: Flucht nach vorn antreten?

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Kommentare 3
  1. Ferdinand H
    Ferdinand H · vor 9 Monaten · bearbeitet vor 9 Monaten

    Ich finde hier muss differenzierter geschaut werden. GenAI Nutzung ist nicht gleich GenAI Nutzung. Ich kann z.B. zwei Seiten selber schreiben und am Ende eine KI fragen den Text zu korregieren, oder ich kann der KI auftragen die zwei Seiten komplett zu schreiben. Bei beiden Szenarien werden die "Detektoren" anschlagen.

    Ein Lektorat finde ich legitim, die automatische Auswertung per KI nicht (wenn es Peer-Review sein soll). Vielleicht muss man auch einen neuen Begriff wie AI-Review einführen.

    So steht es ja auch im Text: "although it’s unclear whether researchers used the tools to construct reviews from scratch or just to edit and improve written drafts." Muss aber eigentlich auch Einfluss auf die Analyse dieser Praxis haben.

    1. Ruediger Reinhardt
      Ruediger Reinhardt · vor 9 Monaten

      KI-Detektoren sind nicht gut genug, um letztlich rechtssichere Implikationen ableiten zu können: https://gowinston.ai/d...

      Von daher wird uns das hier nicht helfen.

      Und natürlich ist es verführerisch / bequem, einen Text durch KI generieren zu lassen und mittels anderer KI-Software "anpassen" / "verfälschen" zu lassen - das gilt nicht nur für Studis, sondern auch für Profs

    2. Ole Wintermann
      Ole Wintermann · vor 9 Monaten

      Ja, meiner Meinung nach wird die passende Kennzeichnung und die Transparenz über den Anteil der (Gen) KI eine wichtige Rolle spielen.

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