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Google führt das Konzept des hybriden Arbeitsplatzes ein

Ole Wintermann
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Ole WintermannSamstag, 08.05.2021

Gut in Erinnerung geblieben ist uns allen die Empörung der deutschen Arbeitgeberverbände, als es darum ging, mobiles Arbeiten als Teil der Lockdown-Maßnahmen verpflichtend einzuführen und sich weite Teile der Politik dafür aussprachen. Man entschloss sich zum Festhalten am Status quo, statt die neuen pandemiebedingten Arbeitsumstände als gegeben zu betrachten und pragmatisch nach Chancen dieser Veränderungen zu suchen.

Und erneut zeigt Google den deutschen Arbeitgeberinnen, wie man es besser machen kann.

In einer Mail an alle Google-Angestellten hat Googles CEO Sundar Pichai die Flucht nach vorn angetreten, weiß er doch, dass die Pandemie in dem global agierenden Unternehmen vor Ort noch lange nicht beendet sein wird.

Er spricht davon, dass in den Ländern, in denen es möglich war, inzwischen 60 % der Angestellten in die Büros zurückgekehrt sind. Gleichzeitig haben die Angestellten aber auch die Flexibilität des mobilen Arbeitens zu schätzen gelernt. Auf Basis der Erfahrungen der letzten Monaten hat eine interne Arbeitsgruppe einen Rahmen für einen zukünftigen hybriden Arbeitsplatz bei Google erarbeitet, der Flexibilität, Freiheit, Fokussierung und soziale Interaktion gewährleisten soll.

Google wird zur zur hybriden Arbeitswoche übergehen, sodass im Schnitt 3 Tage in den Büros und 2 Tage dort gearbeitet werden kann, wo man möchte. Das Büro soll in erster Linie dazu dienen, ein Ort des Zusammentreffens und nicht etwa des Ausführens von Arbeit zu sein.

  • Ein weltweiter Wechsel zwischen den Standorten von Google soll deutlich erleichtert werden.
  • Es wird möglich sein, auf Dauer remote und damit jenseits des Standortes des eigenen Teams zu arbeiten. In beiden Fällen – neuer Standort oder komplett remote – wird das Gehalt an die Lebenshaltungskosten vor Ort angepasst.
  • Die Angestellten dürfen künftig 4 Wochen im Jahr und am Stück von einem beliebigen Ort auf der Welt arbeiten.
  • Es werden in den Teams Fokus-Zeiten eingeführt, die vor Sitzungsterminen schützen sollen.
  • Regelmäßige weltweite “Reset-Tage” sollen dem gezielten Abschalten von der Arbeit dienen.

All diese Maßnahmen müssen natürlich mit den Vorgesetzten und den Teams abgesprochen werden und können nur dann in Anspruch genommen werden, wenn die eigene Rolle mit einer solchen Flexibilität kombiniert werden kann.

Google führt das Konzept des hybriden Arbeitsplatzes ein

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Kommentare 2
  1. Hannes Rauhe
    Hannes Rauhe · vor mehr als 3 Jahre

    Danke für's Teilen! Ich denke, es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass auch deutsche Technologie-Konzerne deutlich besser auf die Situation reagiert haben als die Äußerungen deutscher Arbeitgeberverbände vermuten lassen:
    Telekom: https://www.handelsbla...
    SAP: https://www.rnz.de/wis...
    (nur zwei Beispiele von vielen)

    Speziell für Software-Konzerne war das durch Corona aufgezwungene Homeoffice-Experiment ein Segen. Man hat gelernt, dass man sehr viel Geld für Büroflächen etc sparen kann ohne Produktivität zu verlieren. Und viele MitarbeiterInnen haben gelernt, dass es Vorteile hat, von zu Hause zu arbeiten. So gewinnen alle.
    Natürlich lässt sich das Modell nicht ohne weiteres auf alle Branchen übertragen, deswegen sollte man mit Vergleichen zu Google, Facebook, SAP, Salesforce und Co vorsichtig sein.

    1. Ole Wintermann
      Ole Wintermann · vor mehr als 3 Jahre

      Hallo, Danke für die Mut machenden Hinweise auf dt. Unternehmen, die vergleichbare Änderungen vorgenommen haben. Vielleicht sind es v.a. die Arbeitgeberverbände, die ein Problem mit dem Wandel des Arbeitens (in dieser Frage) haben. VG

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