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Dem Trumpismus mit einem „Populismus der Emotionen" begegnen?

Ole Wintermann
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Ole WintermannSamstag, 11.02.2017

Der Text des Guardian hebt sich wohltuend von der oberflächlichen #FakeNews Debatte, die wir in den letzten Wochen in deutschen Medien beobachten konnten, ab. Er stellt das Misstrauen gegenüber den bekannten volkswirtschaftlichen und sozialpolitischen Statistiken als Grundlage politischer Entscheidungen, das wir zur Zeit insbesondere von der populistischen Rechten in den USA und Europa kennen und das diese für ihr Agieren nutzt, in einen größeren historisch-methodologischen Kontext (auch auf Slate findet man dazu einen aktuellen Beitrag).

So ist es der Ursprung der nationalen Statistiken als staatsbildendes Werkzeug der politischen Führung, das heute den Populisten die perfide Möglichkeit bietet, diese wider besseren Wissens in Zweifel zu ziehen. Wir sollten auf den Autor William Davies hören, wenn er davor warnt, dem Misstrauen gegenüber Zahlen mit noch mehr Zahlen gleichen Ursprungs zu begegnen. Wenn einzelne Menschen soziales Ungleichgewicht erfahren, hilft ihnen keine volkswirtschaftliche Statistik, die besagt, dass sie Ausnahmen darstellen. Daraus entsteht Politikferne und der Populismus, der die Politik in Europa heute so unter Druck setzt. Davies stellt fest: „In talking of society as a whole, in seeking to govern the economy as a whole, both politicians and technocrats are believed to have ,lost touch' with how it feels to be a single citizen in particular.”

Die weitere Aussicht ist nicht weniger düster. Gerade die Individualisierung der Daten im Zuge von Big Data Plattformen wäre - technisch gesehen - genau die richtige Antwort auf das Defizit der volkswirtschaftlichen Datensammlungen. Da trifft es sich allerdings denkbar schlecht, dass damit eine Privatisierung des Datensammelns einhergeht und der staatsbildende Charakter der traditionellen Statistiken damit nicht mehr gegeben ist.

Dem Trumpismus mit einem „Populismus der Emotionen" begegnen?

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