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Klima und Wandel

Was Kippelemente sind und warum sie uns bedrohen

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerSonntag, 12.08.2018

Die Meldung der abgelaufenen Woche war eine Studie, die davor warnt, dass der Planet auf eine "Heißzeit" zusteuert, in der sich die Erde um vier bis fünf Grad zu erhitzen droht. Den Wissenschaftlern zufolge könnte der Meeresspiegel langfristig bis zu 60 Meter ansteigen, ganze Inseln und weite Landstriche würden untergehen. Das liegt an den so genannten "Kippelementen". "Kippelemente könnten sich wie Dominosteine verhalten", sagt Johan Rockström, Direktor des Umweltinstituts Stockholm Resilience Centre und einer der Autoren. Rockstrom weiter:

„Wird einer von ihnen gekippt, schiebt dieses Element die Erde auf einen weiteren Kipppunkt zu.“

Und zwar selbst dann, wenn die Pariser Klimaziele erreicht werden: "Wir wissen derzeit nicht, ob das Klimasystem sicher bei etwa 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau ‚geparkt‘ werden kann", sagt Hans Joachim Schellnhuber, einer der Studienautoren und Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.

In der Berichterstattung untergegangen sind die Details der Kippelemente: 16 davon gibt es, in einer Analyse habe ich mich mit den wichtigsten auseinandergesetzt. Und weil diese zeigt, wie dramatisch eine um zwei Grad wärmere Welt wird, sei der Text hier empfohlen:

Der Permafrostboden könnte für immer auftauen

Auf einem Viertel der Landfläche der Nordhalbkugel ist der Boden dauerhaft gefroren. Alaska, Nordkanada, weite Teile Sibiriens – 23 Millionen Quadratkilometer wirken dort wie eine riesige Tiefkühltruhe, in der gigantische Mengen abgestorbene Pflanzenreste eingefroren sind. Taut das Eis, werden sie durch Bakterien zersetzt und die Treibhausgase Kohlendioxid und Methan werden frei.

Allein im oberen Bereich der Permafrostböden stecken bis zu 1.500 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Das ist fast doppelt so viel, wie es derzeit in der gesamten Erdatmosphäre gibt.  Die Dauerfrostregionen sind in Sibirien und Nordamerika schon jetzt um bis zu 100 Kilometer zurückgegangen.

Und das sorgt dafür, dass der nächste Kipppunkt erreicht wird.

Was Kippelemente sind und warum sie uns bedrohen

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