Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Klima und Wandel

Permafrost: Das Auftauen lässt sich nicht mehr verhindern

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerDonnerstag, 17.03.2022

Permanent gefroren: Fast ein Viertel der Landfläche auf der Nordhalbkugel taut nie auf – insgesamt 23 Millionen Quadratkilometer Boden. Alaska, Nordkanada, weite Teile Sibiriens, aber auch Nordskandinavien: In diesem Boden sind gigantische Mengen organischer Substanzen eingefroren, abgestorbene Pflanzenreste, die wie in einer riesigen Tiefkühltruhe festgehalten sind. Noch, denn die Klimaerhitzung sorgt für ein Auftauen des Bodens, Bakterien werden dann diese Pflanzenreste zersetzen und in die Treibhausgase Kohlendio­xid oder Methan umwandeln – ein sogenanntes Kippelement, das den Klimawandel weiter anfacht, ohne dass der Mensch darauf noch Einfluss nehmen könnte.

Das Schwinden großer Teile der Permafrostlandschaft wird sich in Europa nicht mehr aufhalten lassen. Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsteam um Richard Fewster von der University of Leeds, das die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Böden simulierte. Demnach werden schon im Jahr 2040 Permafrostböden an den nördlichen Rändern Europas unwiderruflich geschmolzen sein – selbst im Fall eines entschlossenen weltweiten Klimaschutzes. Verantwortlich dafür sind steigende Temperaturen und vermehrte Niederschläge.

Insgesamt, so schreiben die Forschenden, seien in den untersuchten Permafrostböden Nordeuropas und Westsibiriens bis zu 39 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden – doppelt so viel wie in allen europäischen Wäldern zusammen. Selbst im optimistischen Unter-zwei-Grad-Szenario würde sich die für Permafrostböden geeignete Fläche um fast 60 Prozent verringern, ergo die Treibhausgase frei.

Die Dauerfrost-Regionen in Sibirien und Nordamerika haben sich schon um bis zu 100 Kilometer nach Norden verschoben. In der dauergefrorenen Erde sind aber nicht nur Treibhausgase "festgehalten", sondern auch Zombieviren oder Sporen des Bacillus anthracis, die nun von den hohen Temperaturen wieder zum Leben erweckt wurden.

Permafrost: Das Auftauen lässt sich nicht mehr verhindern

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 3
  1. Jörg Haas
    Jörg Haas · vor mehr als 2 Jahre

    Hallo Nick! WTF. Danke für Dein unermüdliches Insistieren, uns allen den Wahnsinn vor Augen zu führen. Tief Durchatmen. Und dann geht der Kampf weiter.

  2. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor mehr als 2 Jahre

    Der Zyniker in mir denkt bei 2040: Wenigstens wegen das einige der renitenten Klimaschutz-Verhinderer noch bei vollem Bewusstsein mitbekommen.

    1. Nick Reimer
      Nick Reimer · vor mehr als 2 Jahre

      Das bezweifle ich ehrlich gesagt! Merkel und Gabriel waren 2007 "bei vollem Bewusstsein" am Eqi Gletscher bei Ilulissat in Grönland. Und? Glaubst Du, die haben was "mitbekommen"?

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Klima und Wandel als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.