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Klima und Wandel

Klimawandel: Die Waldbrände nehmen zu

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerDonnerstag, 24.02.2022

Waldbrände werden bis Ende des Jahrhunderts voraussichtlich um 50 Prozent zunehmen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das UN-Umweltprogramm (UNEP) und die Organisation GRID-Arendal veröffentlichte. Demnach ist selbst die Arktis, die zuvor nicht von Waldbränden betroffen war, aufgrund der Klimaerhitzung einem erhöhten Brand-Risiko ausgesetzt. Das Dramatische: Wildfeuer und Klimawandel verstärken sich gegenseitig. Denn abbrennende Wälder geben jenen Kohlenstoff als Treibhausgas wieder frei, den sie zuvor dank Jahrhunderte langer Photosynthese zu Holz umgebaut hatten.

Die Entwicklung läuft längst, wie die Wissenschaftler des Atmosphärenüberwachungsdienstes Copernicus analysierten. So sorgten die Buschfeuer des Jahres 2021 in Sibirien, Kanada, den USA, im Mittelmeerraum und der Türkei dafür, dass mindestens 1.760 Megatonnen Kohlendioxid zusätzlich in die Atmosphäre gelangten – doppelt so viel, wie die Bundesrepublik Deutschland pro Jahr zu verantworten hat. Bis 2050 könnte der neuen Studie zu Folge bei einem mittleren Szenario die Zunahme bei 30 Prozent liegen, bis 2030 bereits bei 14 Prozent.

Wälder zählen zu den Kipppunkten im Klimasystem. In Sibirien und Nordamerika ist es bereits heute deutlich wärmer als in anderen Weltregionen geworden, weshalb die Borealen Wälder – das Ökosystem der Taiga – unter starkem Hitzestress leidet. Bislang halfen uns diese Wälder bei der Reduktion von Treibhausgasen, durch die zunehmenden Brände werden sie unsere Aufgabe vergrößern: Klimaschutz zu betreiben, denn wir müssen mehr Treibhausgase einsparen, um solche Effekte wie 2021 auszugleichen. Ähnlich verhält es sich mit dem Amazonas, zu dem HIER gepiqd wurde.

Zu den Ursachen der Feuer gehören nicht nur Dürren, sondern auch menschliche Einflüsse wie etwa Abholzung oder die Ausdehnung der menschlichen Siedlungsgebiete. Die Schäden sind immens. Rund hundert Millionen US-Dollar pro Jahr kosteten allein die Feuer im brasilianischen Amazonasregenwald bereits in den späten Neunzigern, was rund neun Prozent des dortigen Bruttosozialprodukts entsprach. Fast dreitausend Menschen sterben dort Jahr für Jahr an den Folgen der giftigen Rauchschwaden.

Klimawandel: Die Waldbrände nehmen zu

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