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Klima und Wandel

Artensterben: Der kleine Bruder der Erderwärmung

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerDienstag, 30.04.2019

Robert Watson, Präsident des Weltbiodiversitätsrats der UNO, wählte drastische Worte:

"Die Zerstörung der Artenvielfalt und der Ökosysteme hat ein Niveau erreicht, das unser Wohlergehen mindestens genauso bedroht wie der durch den Menschen verursachte Klimawandel."

Also noch so ein Mega-Problem? Noch so eine Herkulesaufgabe?

In Paris sind an diesem Montag Delegierte aus mehr als 130 Ländern zusammen gekommen, um einen Öko-Check der Erde zu erstellen. Zuletzt wurde ein solcher Report zum Zustand der Natur vor 14 Jahren angefertigt.

Der Weltbiodiversitätsrat - abgekürzt IPBES - ist nach dem Vorbild des Weltklimarates aufgebaut: Er betreibt selbst keine aktive Forschung, sondern trägt zusammen, was andere Wissenschaftler zum Thema "Ausrottung von Mitbewohnern der Erde" erforscht haben. Und der Befund ist eindeutig: Das menschengemachte Artensterben beschleunigt sich, mittlerweile sind bis zu einer Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.

Es geht in Paris um die Frage, "was muss geschehen, um das millionenfache Artensterben zu stoppen?" Denn beim Verlust von Orang Utan, Wildbiene, Berg-Wohlverleih oder Lämmersalat geht es nicht (nur) um Flora und Fauna, es geht um die Nahrungs-, Innovations- und Medizingrundlage von demnächst 10 Milliarden Menschen.

Wissenschaftler sprechen von einem "Massenaussterben" - dem sechsten seit Beginn der Erdgeschichte und dem ersten seit Ankunft des Menschen. Landwirtschaft, Abholzung, Bergbau, Fischerei, Raubbau, Jagd. Der wichtigste Grund für das Artensterben ist der Mensch.

Aber es gibt eben auch noch berechtigte Hoffnung, dass trotzdem alles wirklich noch gut wird. Eine Woche lang gibt sich die Konferenz dafür Zeit, Maßnahmen gegen das Artensterben zu finden.

Artensterben: Der kleine Bruder der Erderwärmung

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