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Klima und Wandel

2017 – so schlimm wie noch nie

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerDonnerstag, 22.03.2018

Klimaschutz? Die Reduktion von Treibhausgasen? Eine Chance, das zwei Grad-Ziel noch einzuhalten?

Danach sieht es nicht aus: Nie wurden mehr Treibhausgase produziert als 2017. Statt zu sinken oder wenigstens konstant zu bleiben, stiegen die Emissionen um 1,4 Prozent auf 32,5 Milliarden Tonnen – das höchste Niveau aller Zeiten und der erste Anstieg nach drei Jahren Stillstand. Das geht aus der Erhebung der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor, die die Behörde vorlegte. Gleichzeitig wurde 2017 global mehr Energie nachgefragt – ein Plus von 2,1 Prozent. Der Anstieg war doppelt so hoch wie im Schnitt der vergangenen Jahre.

Gleichzeitig war 2017 laut Weltwetterorganisation das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, das nicht durch El Niño beeinflusst war. In der Arktis seien die Temperaturen ungewöhnlich hoch gewesen, die Bewohner der nördlichen Hemisphäre hätten es bitterkalt gehabt, in Australien und Argentinien sei es extrem heiß gewesen, Kenia und Somalia hätten unter Dürre und Kapstadt in Südafrika unter Wasserknappheit gelitten.

Das Risiko, durch Hitze zu sterben, sei seit 1980 stetig gestiegen. 30 Prozent der Weltbevölkerung lebten heute in Klimazonen, in denen an mindestens 20 Tagen im Jahr potenziell tödlich hohe Temperaturen herrschen.

Und auch bei den wetterbedingten Schäden brachte 2017 einen neuen Rekord: Ursachen seien ungewöhnlich viele Hurrikane im Nordatlantik gewesen sowie schwere Überschwemmungen auf den indischen Subkontinent und schwere Dürren in Teilen Ostafrikas, schreibt die WMO in ihrem "Klimazustand 2017-Bericht". Daten des weltgrößten Rückversicherers Munich Re beziffern die versicherten und nicht versicherten Schäden durch Naturkatastrophen 2017 auf gut 260 Milliarden Euro.

Auch das neue Jahr verspreche nichts Gutes. "2018 hat angefangen, wie 2017 aufgehört hat: mit extremem Wetter, das Menschenleben gefordert und Existenzgrundlagen zerstört hat", erklärte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.

2017 – so schlimm wie noch nie

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