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Liebe, Sex und Wir

Ihre letzten Tage in Ägypten

Natalie Mayroth
Journalistin & Kulturwissenschaftlerin
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Natalie MayrothSonntag, 10.05.2020

Die Geschichte von Ruth Michaelson liest sich wie ein Krimi: Die britisch-deutsche Investigativreporterin arbeitet in einem der Länder, das bekannt dafür ist, unabhängige Berichterstattung zu kriminalisieren. Ägypten steht auf Platz 166 von 180 der Liste von Reporter ohne Grenzen. Doch Michaelson ist schwierige Arbeitsbedingungen gewöhnt, arbeitet seit 2014 dort und berichtet auch aus dem Nachbarland Sudan. Was ihr passieren würde, ahnte sie nicht, zumindest nicht, dass es genauer dieser Artikel sein würde, der ihr die Akkreditierung kosten wird:

12 Uhr Mittag, wieder vibriert ihr Handy. In der Whatsapp-Gruppe, die das SIS für ausländische Journalisten eingerichtet hat, poppt eine Pressemitteilung auf, die auf der Website des SIS bis heute zu lesen ist. Es ist ein Brief an Katharine Viner, die Chefredakteurin des Guardian. Darin heißt es, aus der "Wertschätzung gegenüber Ihrer geschätzten Zeitung heraus" wolle man sie über das berufliche Fehlverhalten von Michaelson informieren. Es habe wiederholt Berichte von Michaelson gegeben, die "der Wahrheit widersprechen". Dann geht es um ihren Corona-Artikel. Dieser enthalte "irreführende Informationen" über die ägyptischen Infektionszahlen. 

Plötzlich wird klar, was der Auslöser war. Michaelson muss schnell handeln, will sie nicht verhaftet werden. (Mehr zu lesen auf SZ.de)

Ihre letzten Tage in Ägypten

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