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Feminismen

„Ein Mann hat vergewaltigt“

Natalie Mayroth
Journalistin & Kulturwissenschaftlerin
Zum Kurator'innen-Profil
Natalie MayrothDienstag, 24.09.2019
So könnte eine Überschrift auch lauten. Doch warum lesen wir oft nur über die (weiblichen) Opfer?
Vergewaltigungskultur ist da, wo Medien schreiben: „Eine Frau wurde vergewaltigt“ statt „Ein Mann hat vergewaltigt“. Da, wo das Internet voll ist mit Gadgets und Tipps, wie sich Frauen vor Vergewaltigung schützen sollen: Mit K.O.-Tropfen-Armbändern. Mit verschraubbaren Unterhosen. Und denken Sie dran, eine Armlänge Abstand!

Was soll man dazu sagen? Der Mann hat recht. Gerade ändert sich die Sprache schon langsam, das fällt mir als Journalistin besonders auf – und ich war anfangs keine Freundin des Genderns – so ein Thema, bei dem auch noch nicht alle Medienhäuser mitziehen. Doch genauso wichtig, wie über den Klimanotstand zu sprechen, zu schreiben, ist es die Perspektive bei genderspezifischer Gewalt zu ändern. Ich würde mich mehr als freuen, das so öfter zu lesen. Damit sich auch das Verständnis dafür ändert, denn: „In einer Vergewaltigungskultur gehen Männer wie Frauen davon aus, dass sexuelle Gewalt zum Leben dazugehört.“ – Doch das ist fatal, falsch und inakzeptabel. Das liegt dann aber auch an uns, die schreiben, dass wir uns bei den Redaktionen durchsetzen. Und an Männern (wie Frauen), die nicht mehr fragen, was Frauen falsch gemacht haben (Minirock etc.), dass ihnen Gewalt passiert, sondern was Männer machen können, um sich (endlich!) zu kontrollieren. 

„Ein Mann hat vergewaltigt“

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