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In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
In Dresden folgen wöchentlich Tausende den Aufrufen von Leuten, die Politiker mit Mistgabeln vertreiben wollen. In Leipzig überfällt ein organisierter Mob ein ganzes Stadtviertel. In ganz Deutschland brennen fast täglich Flüchtlingsunterkünfte. Und über allem steht eine zumindest so wahrgenommene tiefe Polarisierung der Bundesrepublik. In dieser Zeit greifen viele wieder zu einem historischen Vergleich, der immer bei politischen Erschütterungen aus der Schublade geholt wird: den „Weimarer Verhältnissen“.
Damit geht natürlich eine große Assoziationskette los. Gewalt, Straßenkämpfe, politische Attentate, eine wacklige Demokratie. Und den Ausgang der Geschichte kennen wir auch: Hitler, Krieg, Holocaust, Untergang. Nun wird nicht jeder und jede, die von den „Weimarer Zuständen“ reden, eine derart starke historische Parallele konstruieren wollen, dass unser Schicksal als Land längst besiegelt wäre. Aber wer Weimar sagt, der meint auch Hitler. Und wer Hitler meint, der denkt auch Auschwitz.
Gerade deshalb lohnt es sich, sich diese tatsächlichen Weimarer Verhältnisse noch einmal in Ruhe anzuschauen. Denn in Anbetracht einer nicht besonders demokratiefreudigen Bevölkerung, dem gerade verlorenen Weltkrieg, hoher Verschuldung und enormen Reparationsforderungen war die Weimarer Demokratie erstaunlich hart im Nehmen. Nur wenige konnten sich anfangs vorstellen, dass sie überhaupt ein Jahr überleben würde. Und generell wird bei diesen „Weimarer Verhältnissen“ oft auch die kulturelle Hochphase der 1920er Jahre vergessen, die insbesondere Berlin mitriss und zum bis dahin liberalsten Umgang mit Schwulen in der Neuzeit führte, wie zuletzt Robert Beachy in seinem Buch „Das andere Berlin“ herausarbeitete.
Doch die politische Polarisation, die aus Gewalt kam und in Gewalt führte und letztlich im Zivilisationsbruch mündete, blieb in Weimar ein stetiger Begleiter. Nicht jeder historische Vergleich ist tragfähig. Er kann uns auch immer nur sagen, was war und was ist, aber niemals, was wird.
Quelle: Reinhard Sturm bpb.de
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Ausgezeichneter piq. Danke!