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Zeit und Geschichte

2000 Jahre Leiden: Deutsche Geschichte auf thüringisch

Moritz Hoffmann
Freier Historiker. Zeitgeschichte, Digitale Public History. Verantwortlich für @digitalpast und @9Nov38.
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Moritz HoffmannMontag, 10.10.2016

Vor einigen Monaten kursierte die Ankündigung einer Ausstellungseröffnung in den semi-öffentlichen Foren der jungen, linken Geschichtswissenschaft. Denn was da im thüringischen Altenburg entstehen sollte, schien ein Symptom der grassierenden nationalistischen Umschreibeversuche der deutschen Geschichte. „2000 Jahre – des deutschen Volkes Leidensweg“ heißt die privat aufgestellte Ausstellung. Sie ist nur mit Voranmeldung zu besichtigen.

Angelika Laumer hat sich die Mühe gemacht, für die taz nach Altenburg zu fahren und zu sehen, was Jürgen Lange mit seiner Familie und dem „Verein Lebenskurve e.V.“ auf die Beine gestellt hat. Im Eiltempo geht es dort (nach einer Anti-Chemtrail-Desinfektion) von „Zwangschristianisierung über Hexenverfolgung und „Bombenholocaust‘“ in Dresden 1945 zur heutigen vermeintlichen US-Beherrschung. Geschichtspolitisch ist der Fall damit eindeutig: Freiheit für Deutschland gibt es nur durch eine Rückabwicklung der letzten Jahrtausende hin zu einem „Deutschland“, in dem es ein Konzept von „Deutschsein“ natürlich in keiner Weise gab.

Dass die Altenburger Tourismus GmbH zumindest Teile der Tätigkeit Langes bewirbt und Kritik daran als „Gedankenpolizei“ abtut, muss dabei mehr Sorge bereiten als ein kleines sektenähnliches Grüppchen von Ausstellungsmachern. Im Auge behalten, sollten diese Entwicklung aber nicht nur Politik und demokratischer Staat, sondern eben auch die Geschichtswissenschaft. Hier greift jemand Deutungshoheit an (was per se natürlich nicht schlecht ist), um sie durch eine nationalistische, ahistorische, anti-intellektuelle Neudeutung zu ersetzen.

2000 Jahre Leiden: Deutsche Geschichte auf thüringisch

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Kommentare 4
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 8 Jahren

    Würde mich nicht wundern, wenn die Exponate noch auf eine Wanderausstellung nach Sachsen kommen.

    1. Moritz Hoffmann
      Moritz Hoffmann · vor 8 Jahren

      Generell würde ich vermuten, dass es mittlerweile bundesweit einen Markt für so eine aggressive Opferhaltung gibt.

    2. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 8 Jahren

      @Moritz Hoffmann Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Quatsch in NRW eine Chance hätte.

    3. Frederik Fischer
      Frederik Fischer · vor 8 Jahren

      @Moritz Hoffmann Sehr gut: "aggressive Opferhaltung"

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