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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Auch wenn man selten einen Gedanken daran verschwendet und eher mit dem Inhalt beschäftigt ist: Warum man eine bestimmte Schrift in der Schule erlernt hat, ist das Ergebnis einer historischen Entwicklung und eines politischen Prozesses.
Staatsgründer, Diktatoren, Intellektuelle und Geistliche wählten bewusst Schriftbilder, um nationale Identitäten zu verstärken und Machtansprüche durchzusetzen.
Martin Luther entschied sich beim Satz der Lutherbibel für eine kräftige, gebrochene Frakturschrift. In einer Auflage von 1545 unterschied man sogar zwischen Gut und Böse mithilfe des Schriftbildes: Positiv konnotierte Wörter wie „Gnade“, „Gott“, „Engel“ schrieb man in Fraktur, für negativ konnotierte Wörter wie „Strafe“, „Zorn“, „Pest“ wählte man eine Antiqua-Variante.
So blieb es lange: Fraktur war die Schrift des Volkes. 1861 wurden 80 Prozent der Bücher in Fraktur gedruckt. Vornehmlich Prosa und Lyrik; nur Wissenschaftler wählten Antiqua, weil sie sich davon versprachen, auch im Ausland gelesen zu werden. Während der napoleonischen Befreiungskriege und nach der Reichsgründung blieb die Schrift umstrittenes Thema.
Die Nationalsozialisten setzen auf die Fraktur. Mitten im 2. Weltkrieg gab es aber einen Kurswechsel. Als „Schwabacher Judenletter“ diffamiert, wurde sie verboten. Der Grund war eher pragmatisch: Die Anordnungen in den eroberten Ländern konnten nicht entziffert werden. Heute haftet die rechtsnationale Gesinnung der Fraktur noch immer an. Nur auf Bieretiketten hält sie sich noch.
Im Beitrag wird Identitätsbildung durch Schrift für zwei weitere Länder beschrieben: Korea und der Türkei.
Als Atatürk sich während der Staatsgründung für die Abschaffung der arabischen Schrift einsetzt, will er den Bruch mit der islamischen Welt erzwingen und den Geistlichen das Bildungsmonopol entziehen. Die Sprachkommission, die 1927 eingesetzt wurde, erschuf eine Kunstschrift, die in den folgenden Jahren selbst Journalisten zwang, im Redaktionsalltag zum Wörterbuch greifen zu müssen.
Quelle: Susanne Billig/Petra Geist Bild: picture-alliance ... deutschlandradiokultur.de
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"die sprachkomission... erfand eine kunstschrift,..." nicht: sprache, oder?