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Zeit und Geschichte

Operation Infektion: Über die Geschichte der Fake News seit den 1980er-Jahren

Michaela Maria Müller
Autorin
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Michaela Maria MüllerMittwoch, 14.11.2018

Diese drei kurzen Filme gehen der Frage nach dem Ursprung und der Funktionsweise von Desinformationskampagnen nach. Interviewpartner sind Mitarbeiter des FBI, ehemalige KGB-Spione, die das Ausmaß finanziell und personell aufzeigen: 15.000 Mitarbeiter waren bereits in den 1980er-Jahren darauf angesetzt, sich Falschinformationen auszudenken und sie als Kampagne umzusetzen. Auf amerikanischer Seite gab es jedoch nur eine Handvoll Mitarbeiter des FBI, die darum kämpfen mussten, überhaupt gehört zu werden.

Ab Mitte der 1990er-Jahre baut die Regierung unter Vladimir Putin die Strukturen weiter aus. Das Ziel ist klar: Demokratien sollen geschwächt werden und Falschmeldungen politische Diskurse zersetzen.


In Teil eins wird die Geschichte der ersten Falschmeldung rekonstruiert: In einer englischsprachigen Zeitung in Indien wurde Mitte der 1980er-Jahre eine kurze Meldung veröffentlicht, dass die amerikanische Regierung den AIDS-Virus entwickelt habe, um Afroamerikaner und Schwule auszurotten. Diese Meldung wurde von russischer Seite aufgegriffen, vervielfacht und kursierte bald in der ganzen Welt.

In Teil zwei wird dargestellt, wie Desinformationskampagnen aufgebaut sind. Wie können Demokratien systematisch geschwächt werden? Es werden zunächst Konfliktlinien in Gesellschaften ausgemacht, dann wird eine Lüge mit einem Körnchen Wahrheit in die Welt gesetzt, es werden sogenannte "nützliche Idioten" gefunden, etwa ein Wissenschaftler, der die Lüge bestätigt. 

In Teil drei wird aufgezeigt, dass viele osteuropäische Gesellschaften (Ukraine, Estland und Litauen) das Problem der Falschinformation aus Russland inzwischen offen angehen und sie aufdecken, etwa in Lettland in Form von einer Quizshow zur Hauptsendezeit am Sonntag (Teil drei, ab '5:25). 

Operation Infektion: Über die Geschichte der Fake News seit den 1980er-Jahren

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Kommentare 3
  1. Florian Holler
    Florian Holler · vor 6 Jahren

    Hier übrigens die Sichtweise von piqer Michael Seemann, der die Dokumentation kritisiert:
    https://www.piqd.de/te...

  2. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor 6 Jahren

    Großartig, dass du das direkt empfohlen hast. Ist mir heute morgen auf Twitter begegnet und klang sehr vielversprechend. Scheint die hohen Erwartungen nicht zu enttäuschen.

    1. Michaela Maria Müller
      Michaela Maria Müller · vor 6 Jahren

      Ich finde sie wirklich gut, auch wenn ich verstehe, was Michael Seemann kritisiert. Dass für ihn die Kausalität als lineare Erzählung zu einfach gefasst ist. Aber alles in allem: Absolut sehenswert!

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