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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Diese drei kurzen Filme gehen der Frage nach dem Ursprung und der Funktionsweise von Desinformationskampagnen nach. Interviewpartner sind Mitarbeiter des FBI, ehemalige KGB-Spione, die das Ausmaß finanziell und personell aufzeigen: 15.000 Mitarbeiter waren bereits in den 1980er-Jahren darauf angesetzt, sich Falschinformationen auszudenken und sie als Kampagne umzusetzen. Auf amerikanischer Seite gab es jedoch nur eine Handvoll Mitarbeiter des FBI, die darum kämpfen mussten, überhaupt gehört zu werden.
Ab Mitte der 1990er-Jahre baut die Regierung unter Vladimir Putin die Strukturen weiter aus. Das Ziel ist klar: Demokratien sollen geschwächt werden und Falschmeldungen politische Diskurse zersetzen.In Teil eins wird die Geschichte der ersten Falschmeldung rekonstruiert: In einer englischsprachigen Zeitung in Indien wurde Mitte der 1980er-Jahre eine kurze Meldung veröffentlicht, dass die amerikanische Regierung den AIDS-Virus entwickelt habe, um Afroamerikaner und Schwule auszurotten. Diese Meldung wurde von russischer Seite aufgegriffen, vervielfacht und kursierte bald in der ganzen Welt.
In Teil zwei wird dargestellt, wie Desinformationskampagnen aufgebaut sind. Wie können Demokratien systematisch geschwächt werden? Es werden zunächst Konfliktlinien in Gesellschaften ausgemacht, dann wird eine Lüge mit einem Körnchen Wahrheit in die Welt gesetzt, es werden sogenannte "nützliche Idioten" gefunden, etwa ein Wissenschaftler, der die Lüge bestätigt.
In Teil drei wird aufgezeigt, dass viele osteuropäische Gesellschaften (Ukraine, Estland und Litauen) das Problem der Falschinformation aus Russland inzwischen offen angehen und sie aufdecken, etwa in Lettland in Form von einer Quizshow zur Hauptsendezeit am Sonntag (Teil drei, ab '5:25).
Quelle: Adam B. Ellick und Adam Westbrook Bild: New York Times EN nytimes.com
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Hier übrigens die Sichtweise von piqer Michael Seemann, der die Dokumentation kritisiert:
https://www.piqd.de/te...
Großartig, dass du das direkt empfohlen hast. Ist mir heute morgen auf Twitter begegnet und klang sehr vielversprechend. Scheint die hohen Erwartungen nicht zu enttäuschen.