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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft Technologie und Gesellschaft
Seit März 2017 bei piqd in der Redaktion. Seit Herbst 2021 als Chefredakteur. Wöchentlicher Newsletter über alle Video- und Podcastempfehlungen auf piqd über den untenstehenden Link.
Isi Woop von detektor.fm hat sich für unser Podcast-Format piqd Thema mit dem Jubiläum des Bauhaus beschäftigt und einen Aspekt herausgepickt: Die Rolle der Frauen.
Im nächsten Jahr wird das legendäre Bauhaus 100 Jahre alt. Bis heute gilt Walter Gropius’ Bauhaus als "große Idee, für gemeinschaftliches, interdisziplinäres Gestalten, für die unbedingte Suche nach Utopien, Chancen und Inspirationen." Und bis heute begeistert das Bauhaus unzählige Menschen auf der ganzen Welt.
Die vergessenen Frauen des Bauhauses
Christina Mohr hat auf piqd.de einen Artikel der New Yorker Kunst-Journalistin Jillian Billard kuratiert. In "The Other Art History: The forgotten women of Bauhaus" stellt sie verschiedene Künstlerinnen der Bauhaus-Zeit vor.
Ich finde generell, dass aus vielen Kunstrichtungen die Frauen außen vor gelassen werden. […] Es wird sich dann konzentriert auf die großen männlichen Namen und die Frauen tauchen nicht auf. Und beim Bauhaus ist es tatsächlich ganz ähnlich gewesen. Das finde ich interessant und auch wichtig, dass die Frauen um die es geht, wenn auch sehr spät, entdeckt werden können. – Christina Mohr, Autorin und piqerin im Kanal Pop und Kultur
Die "Frauen-Klasse"
Walter Gropius’ Idee einer interdisziplinären Lehre an der alle unabhängig von Herkunft oder Geschlecht teilhaben sollten, beschreibt Jillian Billard in ihrem Artikel als sehr fortschrittlich. Dass sowohl Männer als auch Frauen am Bauhaus studieren durften, heißt allerdings nicht, dass Frauen dort auch gleichberechtigt behandelt wurden.
Den Frauen wurde schon erlaubt, dass sie sich am Handwerk beteiligen. Aber bitte doch dann schon in den für sie vorbestimmten Bereichen. […] Und dann gab es eben eine Weberei-Klasse, die ne Zeit lang sogar Frauen-Klasse hieß. Und eigentlich war es tatsächlich so, dass eben viele Frauen, die vielleicht auch andere Sachen machen wollten, dann erst mal so ein bisschen in die Web-Werkstatt abgeschoben wurden. – Theresia Enzensberger, Autorin des Bauhaus-Romans "Blaupause" und piqerin im Kanal Feminismen
Anni Albers
Eine dieser Frauen war Anni Albers, die ursprünglich Malerei studieren wollte. In der Webklasse hat sie sich allerdings sehr wohl gefühlt und das Handwerk für sich entdeckt. Im Bauhaus sollte die Grenze zwischen Kunst und Handwerk aufgeweicht werden. Bis heute werden Kunst und Handwerk aber nach wie vor noch häufig getrennt betrachtet.
Die wenigen Arbeiten, die in Deutschland in Museumssammlungen sind, sind eigentlich alle in Design-Sammlungen. Aber das war für uns, sowohl für die Tate als auch für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, ein wichtiger Schritt weil wir gesagt haben, wir wollen sie jetzt wirklich explizit in einem Museum für moderne Kunst zeigen. – Maria Müller-Schareck, Kuratorin in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Die Anni Albers Ausstellung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ist noch bis zum 09. September 2018 in der K20 in Düsseldorf zu sehen, bevor sie dann ab Oktober in die Tate Modern in London umzieht.
Quelle: Isabel Woop podcast.piqd.de
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