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Hier wird steinzeitlich gesprochen: Wenn Linguisten an Videospielen arbeiten
Studierter Geschichts- und Literaturwissenschaftler, der als freier Journalist über Games als kulturelles Medium schreibt. Ebenso Redakteur bei spieletipps.
Geboren 1985 in Osnabrück, Sohn einer Orgelbaufamilie.
Viele Jahre als Koch gearbeitet, dann irgendwann dazu entschieden, das Abitur abendschulig nachzumachen. Gleich darauf Literaturwissenschaft studiert, Nebenfach Geschichtswissenschaft.
Freier Journalist für u.a. ZEIT ONLINE, Tagesspiegel oder GIGA GAMES.
Sonst auch mal als Dramaturg oder Regieassistent an Theater und Opern unterwegs.
Arbeitet als Redakteur bei spieletipps.
Linguistinnen und Videospiele. Das passt nicht nur deswegen zusammen, weil Sprachwissenschaftler gerne als bebrillte Nerds dargestellt werden.
Im gerade erschienenen Egoshooter "Far Cry Primal" durften sich zwei Mitglieder dieser Gattung daran machen, eine fiktive mehrere Tausend Jahre alte Sprache zu entwerfen. Neben der Mammutjagd und dem Kampf mit Säbelzahntigern, soll es den Spielenden möglich sein, einen "realistischen" Plausch zu halten.
Freilich kann heute nicht mehr nachvollzogen werden, wie zu jener Zeit gesprochen wurde. Es fällt ja sogar schon schwer, die mittelhochdeutsche Aussprache zu rekonstruieren - und das obwohl uns diese Epoche einige schriftlichen Zeugnisse hinterlassen hat.
Was in Filmen schon lange Usus ist, man denke nur an "Der Herr der Ringe" von Peter Jackson, soll nun auch in Videospielen Einzug halten.
Um die Authentizität des Spiels zu erhöhen, war es den Entwicklern wichtig, dass die Figuren kein Englisch sprechen - während diese jedoch Waffen benutzen, die es in der Steinzeit gar nicht gab. Das ist zu verzeihen.
Auf der hypothetischen Sprachstufe Indogermanisch aufbauend, kommunizieren die Figuren nun in einer uns fremden Sprache und sollen uns so ein steinzeitliches Gefühl vermitteln.
Der Artikel erläutert, schön detailliert, wie die beiden Linguisten bei ihrer Arbeit an der neuen alten Sprache vorgegangen sind. Eine Freude nicht nur für gescheiterte Linguisten wie mich.
Quelle: Dominik Schönleben wired.de
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