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Pop und Kultur

Frauenfeindlichkeit im Deutsch-Rap

Mascha Jacobs
Journalistin und Mitherausgeberin von Pop. Kultur und Kritik
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Mascha JacobsMontag, 02.03.2020

Ich war letztes Wochenende auf einem Geburtstag eingeladen und habe dort im Wechsel mit einer lustigen Gruppe von Teenagern Musik aufgelegt. Die Mädchen zwischen 16 und 19 waren entzückend und haben mit uns getanzt. Sie hatten aber auch größten Spaß daran, frauenfeindlichen Deutsch-Rap aufzulegen. Klar, wie soll man sonst Eltern schocken, mit denen es ja sonst kaum Differenzen gibt, weder politisch noch geschmacklich. 

Und höchstwahrscheinlich schwang auch ein bisschen Ironie mit.

Mich haben einzelne Textzeilen dann aber doch nicht mehr losgelassen. Und seitdem fliegt mir der menschenverachtende Sexismus im Deutschrap von allen Seiten um die Ohren. Ein besonders prägnantes Beispiel ist die Debatte auf Twitter rund um die Kampagne #unhatewomen, die sich gegen Hassbotschaften in Raptexten positioniert. Die von Terres des Femmes initiierte Kampagne, versucht ein größeres Bewusstsein für frauenverachtende Sprache im Rap zu wecken. Eine Frau, die die Kampagne auf Instagram teilte, wurde prompt von Fler, einem der Rapper, dessen misogyne Textzeilen unter anderem herausgegriffen wurden, bedroht. Er beschimpfte sie in privaten Nachrichten als "kranke Hure", postete ein Bild der Aktivistin und setzte ein Kopfgeld auf sie aus. Jetzt prüft die Berliner Polizei, ob die Äußerungen von Fler strafrechtlich relevant sind. Scheinbar hat Fler mehreren Frauen Gewalt angedroht. Da die Kampagne die konsequente Bekämpfung und Strafverfolgung von Hasskriminalität gegen Frauen und Mädchen im Internet fordert, wäre dieses Strafverfahren eine (weitere) Probe aufs Exempel. 


Ich empfehle hier einen Text von Juliane Wieler, der, auch wenn er aus dem letzten Jahr ist und hinter der Bezahlschranke liegt, immer noch aktuell und sehr gut ist.




Frauenfeindlichkeit im Deutsch-Rap
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Kommentare 1
  1. Mascha Jacobs
    Mascha Jacobs · vor mehr als 4 Jahre

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