Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Pop und Kultur

No disco in Japan

Martina Kix
Stellvertretende Chefredakteurin von Zeit Campus & freie Autorin
Zum User-Profil
Martina KixFreitag, 18.11.2016

Am Wochenende wird gefeiert: Am Freitagabend erst Moscow Mules (Plural, ganz wichtig) in einer Bar mit Freunden trinken, danach in einen Club gehen und tanzen bis draußen die Sonne aufgeht. Was bei uns ein ziemlich normales Trinken-Tanzen-Feiern-Kater-Wochenende ist, das ist in Japan verboten. 

Der Autor Alard von Kittlitz war trotzdem im Untergrund feiern und hat darüber die wunderbare Reportage »Stillgestanden« (Blendle, 0,59 Cent) für das Magazin NEON geschrieben. 

Willkommen in Japan – dem Land, in dem Clubbing staatlich verboten ist.

Was ich besonders an der Geschichte mag sind historischen Erklärungen. Denn die Kultur des Tanzverbots in Japan lässt sich bis ins 16. Jahrhundert verfolgen:

Im 16. Jahrhundert erließ der japanische Fürst Kato Kiyomasa ein Edikt, nach dem ein Samurai, der beim Tanzen erwischt würde, Seppuku zu begehen habe – rituellen Selbstmord. Kato Kiyomasa betrachtete Tanzen als frivol. Tatsächlich liegt der Sinn des Tanzens geradezu in seiner Sinnlosigkeit. Tanzen ist nicht produktiv, es ist ein Ausdruck bloßer Lebensfreude. Es bedeutet, die Gesetze abzulegen, die unsere Körper im Alltag an vorgefertigte Gesten und Bewegungen fesseln. Körper berühren sich beim Tanz, und die Körper junger Menschen tanzen besser als die der alten. Kato Kiyomasa hatte völlig recht: Tanzen ist natürlich frivol.

Das aktuelle Verbot wurde allerdings in einer späteren Zeit verhängt. An vielen Bars und Clubs hingen auf einmal Sticker mit der Aufschrift: »No dancing«!

Niemand weiß genau, was es mit dem plötzlichen Krieg gegen die Nachtclubs wirklich auf sich hatte. Eine Theorie besagt, dass die Schließungen wohl Teil einer Kampagne gegen die japanische Mafia waren, die Yakuza, die von den Läden angeblich Schutzgeld kassierte.

 

No disco in Japan
KOSTENPFLICHTIGKOSTENPFLICHTIG

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Pop und Kultur als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.