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Kopf und Körper

Kinderkriegen ist nicht so einfach! Ein Besuch auf einer Messe für Reproduktionsmedizin

Martina Kix
Stellvertretende Chefredakteurin von Zeit Campus & freie Autorin
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Martina KixSonntag, 26.02.2017

Der Markt für Reproduktionsmedizin scheint riesig zu sein: Knapp 1,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter ungewollter Kinderlosigkeit. 

In Berlin fand nun die erste Messe für Reproduktionsmedizin statt und in die Teilnehmerliste trugen sich über 1400 Besucher ein. Trotzdem war die Veranstaltung auch umstritten. 

Die ZEIT-Autorin Jenni Roth hat die Messe besucht und darüber einen sehr spannenden Artikel geschrieben. (Via Blendle)

Wenn ein sehr emotionales Thema sich immer weiter ökonomisiert und auf einer Art Verkaufsmesse landet, kann das ziemlich bizarre Züge annehmen. In gedämpftem Tonfall referieren Berater mit Schlips oder Damen im Kostüm Preislisten und Extra-Optionen und blättern durch Hochglanzbroschüren. Der Slogan »Confidence Delivered« klingt nach Pizzabringdienst, und die Angebotsliste der Fairfax Cryobank sieht aus wie die Tariftabelle eines Telekommunikationsanbieters. Beim IVF Alicante ist »Ihr Traum nur einen Herzschlag entfernt«, und bei der ukrainischen Intersono IVF Clinic ist man sowieso auf der sicheren Seite: »100 % der Kunden würden uns weiterempfehlen«, steht groß auf ihrem Banner. Und man kann sich einen Gutschein für eine Fruchtbarkeitsbehandlung einstecken: Gratis-Erstuntersuchung und -Fruchtbarkeitsberatung.

Sie hat auch mit betroffenen Paaren gesprochen, die über ihre Versuche berichten, ein Kind zu bekommen. Viele zieht es ins Ausland, denn dort sind die Gesetze lockerer. 

Das Set für die Insemination zu Hause wurde aus Dänemark geliefert, die Spermaproben waren in Trockeneis verpackt. »Wir haben das Anleitungsvideo bestimmt 50-mal angeschaut.« Claudia und ihre Freundin Mara* aus Niedersachsen, beide 39, wollen ein Kind – und es doch lieber selbst und daheim versuchen als in einer klinisch sterilen Umgebung. Aber romantisch sei die Einspritzaktion dann nicht gewesen. Eher ziemlich technisch und außerdem teuer. Und am Schluss hat es dann doch nicht geklappt.
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