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Kabarettist Lukas Resetarits im Interview

Markus A. Gaßner
Angestellter
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Markus A. GaßnerDienstag, 24.10.2017

Lukas Resetarits, der Doyen der österreichischen Kabaretts feierte neulich seinen 70. Geburtstag und gab dem Falterradio ein 30minütiges Interview. Er tat dies in einem Kaffeehaus in der Praterstraße im zweiten Wiener Gemeindebezirk, der sich in den letzten Jahren zu einem Bobo-Viertel gemausert hat. Das nutzt Resetarits gleich zur ersten Reflexion: „Boboismus war ursprünglich etwas sehr Urbanes. Aber in dem Moment, wo die Bobos ihr Dorf im Siebten und Achten (Wiener Gemeindebezirk, Anm.) mit Wällen umgeben haben, wird es extrem provinziell. Die lassen niemanden mehr hinein. Und am Wochenende holen sie den SUV aus der Garage fahren mit ihren fünf kalbsgroßen Hunden und zwei Huskies auf ihr Landgut“.

Der Burgenlandkroate Lukas Resetarits kam mit vier Jahren nach Wien, wo er die Leute beziehungsweise deren Sprache nicht verstand und sie deshalb sehr genau beobachtete. Eine Karriere als Musiker kam nicht in Frage, da sie schon der große Bruder (bekannt als Ostbahn-Kurti) eingeschlagen hatte. Also blieb dem Lukas, der in der Schule zwar nicht den Pausenclown gab, sich selbst jedoch rückblickend als „inhaltlich resistent“ bezeichnet, das Kabarett. Und dort setzte er neue Maßstäbe, als er anstelle des theaterartigen Couplets die Rockmusik in das Kabarett brachte.

Im Laufe des Interviews erinnert sich Lukas Resetarits an das österreichische Aufbruchsjahr 1977 und an sein Treffen mit Bundeskanzler Bruno Kreisky. Mein Höhepunkt des Interviews ist jene Stelle, wo er von seiner Gammler-Zeit (wienerisch für Aussteiger) erzählt, als er in München aufgegriffen wird und Floridsdorfer Krimineser (Kriminalbeamten) die unwissenden Eltern davon unterrichten, dass der Schub(häftling) von Interpol bald nach Hause kommen wird.

Kabarettist Lukas Resetarits im Interview

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