Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Fundstücke

Einzeln, aber nicht allein

Marcus von Jordan
forum.eu cofounder
Zum Kurator'innen-Profil
Marcus von JordanFreitag, 11.10.2019

Ein kurzer Text und doch so komplett. Der Terrorist von Halle ist zwar scheinbar "technisch" ein Einzeltäter gewesen, aber der Begriff erscheint geradezu zynisch. Denn man möchte eigentlich glauben, dass niemand mehr die Augen verschließen kann davor, dass rechter Terror eine flächendeckende und vernetzte Bedrohung darstellt.

An dieser Stelle zeigt sich einmal mehr diese deutscheste aller Weigerungen, anzuerkennen, dass es sich bei rechten Morden wie denen in Halle zwar um den Angriff eines einzelnen Mannes handeln mag, aber nicht um einen Einzeltäter. Allein, weil der Terrorist eine Helmkamera trug, den Anschlag also für ein reales Publikum ins Internet übermittelte. Nazismus und Hass auf andere, der mühelos den Schritt vom Wahlkreuz zur Vernichtung geht, gehört zu diesem Land.

Und auch die Opfer dieser Bedrohung sind sozusagen zwar immer "einzeln", aber nicht "allein":

Wir sollten uns noch einmal vor Augen führen, was ein Rechtsextremer hier in aller Deutlichkeit demonstriert hat: Die neu-alten Rassisten meinen auch Juden. Wer ein Deutschland ohne Kanaken oder Muslime will, will auch eins ohne Juden.

Man möchte ergänzen, dass diese neu-alten Rassisten natürlich auch Sozis meinen und FeministInnen und Grüne und FDP-Wähler und natürlich auch alle demokratischen Konservativen. Denn dann wird das vielleicht endlich was mit dem antifaschistischen Konsens.

Die Einsicht, dass Antifaschismus und Antirassismus Teil sein muss der Staatsräson nach 1945, dass also links und rechts keineswegs gleich weit entfernt sind von der bürgerlichen, post-nationalsozialistischen Mitte, ist heute nicht die herrschende politischen Einstellung. Sie sollte es aber sein.
Denn wenn dieses Land 2019 nicht auf einem antifaschistischen Konsens basiert – dann weiß ich auch nicht, worauf.
Einzeln, aber nicht allein

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 2
  1. Hansi Trab
    Hansi Trab · vor 5 Jahren

    "Man möchte ergänzen, dass diese neu-alten Rassisten natürlich auch Sozis meinen und FeministInnen und Grüne und FDP-Wähler und natürlich auch alle demokratischen Konservativen"

    ---> Sie meinen (auch) Pluralismus und Demokratie.

    Ich denke, genau das ist wichtig zu begreifen: sie meinen sowohl jede einzelne der benannten Gruppen, als auch das große Ganze. Diese Diskussion wer nun am meisten bedroht ist und dabei am meisten (je nach Standpunkt gerechtfertigte oder ungerechtfertigte) gesellschaftliche Aufmerksamkeit bekommt, wird kommen und wird, mit dem Ziel, dass sich v.a. junge Muslime wieder zunehmend gesellschaftlich ausgeschlossen fühlen, gerade vom rechten Rand mit reichlich Zynismus befeuert werden.

    Und gerade weil wir nicht nur die in den Blick nehmen müssen, die hassen, sondern v.a. die, die deren Hass schüren, wird es wieder einmal ganz schwer sein, den Spot auf die Verursacher zu richten, ohne dass sich die Opfer rechten Terrors instrumentalisiert fühlen. Konsens zu erzeugen heißt folglich auch, klar zu kommunizieren, dass es keine fehlende Anteilnahme bedeutet, wenn man sagt, dass solche Täter uns alle angreifen.

    1. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 5 Jahren

      ich unterschreibe...
      btw - BILD berichtete mit Portraitfoto und Vollnamen über den Mörder...mir fällt das nur gerade ein, weil es eben Kräfte gibt, die das Schüren des Hasses auch noch professionell betreiben.

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Fundstücke als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.