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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Promovierte Literaturwissenschaftlerin. Schwerpunkte: Digitaler Journalismus, Journalistenausbildung und Medienkompetenz. Chefredakteurin der Berliner Gazette (https://berlinergazette.de) und Professorin für digitalen Journalismus an der Macromedia University of Applied Sciences. Kann sich die Namen ihrer Student*innen merken.
Es ist natürlich zu begrüßen, dass sich Leute aus dem Facebook-Kosmos zu Wort melden und – getrieben von Schuldgefühlen: "I got blood on my hands" (Sophie Zhang) – in der Öffentlichkeit, im Kongress, etc. aussagen wollen. Doch wir, die wir seit langem Transparenz in der Black Box fordern, sollten nicht vorschnell jubeln. Aus dem Whistleblowing und den Leaks der jüngeren Vergangenheit haben wir diverse Dinge gelernt, die wir jetzt nicht vergessen sollten.
Erstens, auf die Transparenzbewegung von unten antwortet eine Transparenzbewegung von oben. Das ist die Dialektik gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Konkret hat das bislang beispielsweise so ausgesehen, dass staatliche und privatwirtschaftliche Institutionen, deren Macht sich immer auch über deren Black Box-Charakter konstituiert, angefangen haben, ein Transparenz-Washing zu betreiben.
Zweitens, kommt es gar nicht so sehr darauf an, wie viele Dokumente, wie viele Zeugen an die Öffentlichkeit kommen, auch nicht so sehr wie ungefiltert und ungehindert der Zugang ist (natürlich all das, was die Transparenz-Verfechter*innen fordern ist auch wichtig, aber eher zweitrangig). Denn vielmehr kommt es darauf an, was man mit dem, was zugänglich ist, anstellt. Wie werden die Dokumente zur Grundlage für neue Erzählungen, Bewegungen, etc.?
Als NSA Leak die Komplizenschaft von Facebook & Co. mit Geheimdiensten offenbarte, brauchten wir nicht mehr Dokumente, um das verbrecherische Treiben von Facebook, NSA & Co. zu begreifen, sondern einen gesellschaftlichen, kollektiven, kooperativen Umgang mit dem verfügbaren Wissen, der es uns "verbietet", am nächsten Tag zum business as usual überzugehen.
Symptomatisch für den inkonsequenten Umgang mit dem damals erworbenen Wissen ist beispielsweise, dass in den Reihen der "politically aware user" die praktischen politischen Konsequenzen aus dem NSA Leak sehr gering ausgefallen sind.
So hat in diesen Kreisen, dazu zähle ich Journalist*innen, Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen, etc., die Abkehr von proprietärer Software und "freien" Webservices (bei wir bekanntlich mit unseren Daten zahlen) nicht ansatzweise so konsequent stattgefunden, wie es die (berechtigte!) Aufregung um den Fall nahegelegt hätte. Diese Abkehr hätte mE selbstverständlich sein müssen, als Minimum, als erster Schritt. Nicht zuletzt im Sinne einer Vorhut, einer Avantgarde, die sozusagen "mit gutem Beispiel vorangeht".
Schließlich können wir nicht – um ein analoges Beispiel zu bemühen – darüber klagen, dass Massentierhaltung schädlich ist (die Pandemie hat dies noch einmal in Erinnerung gerufen!) und dennoch nicht auf unser Steak verzichten. Wir können nicht darauf hoffen und warten, dass die Gesetzgeber uns die schädlichen Dinge verbieten – wie tragbar wäre so etwas gesellschaftlich überhaupt? Nein, wir müssen uns das alles selbst "verbieten". Und dann eine größere Bewegung daraus werden lassen, die den Gesetzgeber dazu drängt, das Ganze gesellschaftlich verpflichtend zu machen.
Quelle: Donie O'Sullivan, CNN Business EN edition.cnn.com
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Ein facebook-Verbot wäre sicherlich keine gute Idee. Das Grundproblem für unsere Demokratien ist doch die Blasenbildung und die Nutzung immer drastischerer Posts, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu wecken. Sobald eine Website oder ein Service als Kommunikationsplattform angeboten wird, sollte der Staat vielleicht einfach jeglichen Einsatz von KI zur Personalisierung der Posts verbieten. facebook wäre damit noch immer eine attraktive Kommunikationsplattform und könnte Vorlieben der Nutzer für gekennzeichnete Werbung außerhalb der Timeline verwenden, wie es jede andere Website auch macht.