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Flucht und Einwanderung

Ein Frontbericht aus Libyen

Lars Hauch
Researcher. Schwerpunkte: Mittlerer Osten, insbesondere Syrien.
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Lars HauchFreitag, 19.07.2019

Vor etwas mehr als zwei Wochen, am 3. Juli, traf ein Luftangriff ein Flüchtlingslager im libyschen Tajura. Mehr als 50 Menschen wurden getötet. Abgefeuert wurden die Raketen von Flugzeugen der LNA. Treffen sollten sie wahrscheinlich eigentlich ein Waffendepot der GNA, das direkt neben dem Flüchtlingslager lag. 

LNA? GNA? Die Mehrheit der deutschen Öffentlichkeit dürfte nur Bahnhof verstehen. 

Der Blogeintrag den ich hier verlinke vermittelt ein Gefühl für den hierzulande vergessenen Krieg in Libyen. Der Autor, Frederic Wehrey, hat den Kampf um die Hauptstadt Tripolis begleitet. Die Front ist lediglich 20 Autominuten von Tajura entfernt.

In Gesprächen mit Mitgliedern von Milizen erfährt er, weshalb sie kämpfen. Die Motive sind sehr unterschiedlich: Angst um die Zukunft der eigenen Volksgruppe, Rache, Habgier, Glaube, Not. 

Ein wirklich hervorragend geschriebener Text, der auch für jene interessant ist, die dem Kriegsverlauf intensiv(er) folgen. 


Eine kleine Legende, die vielleicht beim Lesen hilft:

GNA = Die in der Hauptstadt Tripolis ansässige 'Government of National Accord' und ihre Truppen. Die GNA entstand im Rahmen einer UN-Initiative und wird entsprechend international anerkannt. Unterstützung in Form von Geld und Waffen kommt vor allem von Qatar und der Türkei. Muslimbrüder und andere Gruppen aus dem islamischen Spektrum sind in der GNA recht präsent.

LNA = Die vom medienpräsenten General Haftar geführte 'Libyan National Army'. Unterstützung kommt vor allem aus Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten, aber auch aus Frankreich und Russland. Haftar gibt sich als Anti-Islamist. Das hört man in Ländern wie den VAE und Ägypten, wo der politische Islam für die autoritären Machthaber ein rotes Tuch ist, natürlich gern.

Ein Frontbericht aus Libyen

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