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Der Kosovo-Krieg und Uran-Munition: Verschossen, verschwiegen, verstrahlt?

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckSamstag, 08.06.2019

Der Nato-Kosovo-Krieg gegen Serbien gilt bis heute verbreitet als Musterbeispiel eines sauberen und moralisch gerechtfertigten Krieges. Die deutschen und internationalen Akteure von damals haben bis heute keinerlei Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Krieges, auch wenn er völkerrechtswidrig war, die Vorwände für den Krieg ("Hufeisenplan", Račak-Massaker u. a.) teils erfunden waren bzw. immer noch ungeklärt sind und als Ergebnis des Krieges ein Staat entstanden ist, der wie kaum ein anderer der Region von Korruption und organisierter Kriminalität geprägt ist. Ein besonders zweifelhafter Aspekt des Krieges war auch die massenhafte Verwendung von Uran-Munition (Depleted Uranium). Obwohl die schwerwiegenden Folgen von DU-Munition für die Gesundheit und Umwelt bekannt und wissenschaftlich erwiesen sind, streiten Verantwortliche westlicher Armeen diese noch immer ab. Dabei sind in Serbien, Kosovo und Montenegro (aber auch im Irak) tausende Menschen, außerdem viele ehemalige Soldaten, gesundheitlich betroffen, auch gab es im Zusammenhang mit DU-Munition zahlreiche nicht kampfbedingte Todesfälle. Entschädigungen wurden bisher kaum, in Deutschland gar nicht gezahlt. Buzzfeed hat zu diesem Thema eine lange, detaillierte Recherche veröffentlicht, in der es hauptsächlich um ehemalige deutsche Soldaten und die Forschungen eines inzwischen verstorbenen Münchener Geochemikers, aber auch um die Folgen für die Zivilbevölkerung geht. Eine Geschichte in der besten Tradition von aufklärerischem, investigativen Journalismus über ein Thema, zu dem die Verantwortlichen hartnäckig schweigen. Und hoffentlich ein wichtiges Mosaik-Steinchen in der Debatte um das notwendige Verbot dieser Munition.

Der Kosovo-Krieg und Uran-Munition: Verschossen, verschwiegen, verstrahlt?

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