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In den USA steht der Zensus an. Alle zehn Jahre wird, das steht so in der Verfassung, seit 1790 eine Volkszählung durchgeführt. Alle Personen sollen einen Fragebogen ausfüllen: Wie viele Personen leben im Haushalt? Was ist ihr Geschlecht? Das Alter? Race? Von hispanischer Herkunft? (Alle Fragen und Gründe, warum gerade diese Fragen gestellt werden, gibts auf der Seite des Census).
Die Ergebnisse sind von sehr hoher politischer und sozialer Relevanz:
So, und jetzt kommt's: Der Census und Corona, das geht nicht zusammen.
Ja, es gibt ein Online-Formular. Aber wenn das Ziel ist, am Ende alle Personen in den Daten zu haben, muss man viele immer wieder daran erinnern. Census-Time ist deshalb in den USA auch eine Zeit, in der Organisationen und Freiwillige versuchen, möglichst viele zur Teilnahme zu motivieren. Besonders auch, die nur schwer erreicht werden. Das sind häufig die Unterrepräsentierten:
Bereits vor der Corona-Pandemie hatten im vergangenen Jahr Zensus-Beobachter wie das Urban Institute gewarnt, dass die diesjährige Volksbefragung, dazu führen könnte, dass die am schwierigsten zu zählenden Bevölkerungsgruppen noch mehr als in der Vergangenheit chronisch unterzählt werden könnten, nämlich vor allem bis zu vier Millionen Hispanics und Afroamerikaner/innen. Auch rund 1,3 Millionen Kleinkinder jünger als fünf Jahre gehören dazu, ebenso wie wie die LGBTQ-Gemeinde, Menschen für die Englisch nicht die Muttersprache ist, die 6,2 Millionen US-Haushalte mit unkonventionellen Adressen beispielsweise in Reservaten für amerikanische Ureinwohner/innen, Mieter/innen oder die mehr als 500.000 Obdachlosen.
Wer nicht gezählt wird, ist nicht relevant.
Ausführlicher gibt's das bei der Böll-Stiftung:
Quelle: Liane Schalatek boell.de
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