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Europa

Italien: Wie Melonis Neofaschisten die Gesellschaft okkupieren

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
Zum Kurator'innen-Profil
Jürgen KluteMittwoch, 06.09.2023

Italien ist nicht das erste und einzige Land mit einer rechten Regierung, aber das bisher größte und zudem eines der sechs Gründungsstaaten der EU-Vorgängerorganisation EWG. Gegründet wurde die EWG/EU unter anderem auch, um den mörderischen Nationalismus rechter Parteien dauerhaft zu überwinden. Das ist offenbar nicht gelungen.

Die von Medien oft als postfaschistisch bezeichnete – tatsächlich aber neofaschistische – italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni vermittelt nach außen ein freundliches und smartes Bild von sich. Tatsächlich setzten sie und ihre Partei innerhalb der italienischen Gesellschaft eine stringente Transformation zu einer neofaschistisch geprägten Gesellschaft durch.

Georg Seeßlen hat in einem Artikel für die Luxemburger Zeitung woxx nachgezeichnet, wie die italienischen Faschisten vorgehen, um sich die italienische Gesellschaft dauerhaft zur Beute zu machen.

Er nennt einerseits die zentralen Politikfelder, mittels derer die Faschisten die Transformation organisieren. Er beschreibt den Werdegang von Meloni und ihren Gefolgsleuten. Und schließlich benennt Seeßlen auch Gründe, die den Erfolg der Faschisten begünstigen.

Seeßlen mach mit seiner Analyse deutlich, wie die Faschisten sich eine ganze Gesellschaft systematisch zur Beute machen. In der Analyse sind jedoch auch Hinweise enthalten, was Zivilgesellschaft und demokratische Parteien dem entgegensetzten könnten.

Italien: Wie Melonis Neofaschisten die Gesellschaft okkupieren

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Kommentare 3
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor einem Jahr

    Statt seine politischen Gegner als Faschisten zu beschimpfen sollte die Linke m.E. an ihrer eigenen Performance arbeiten. Es stimmt, was W. Müller in der taz schreibt, der politische und gesellschaftliche Kampf gegen rechts wird links entschieden. Und dazu braucht es mehr als ein überzogenes Feindbild - nämlich eine intelligente, politisch robuste (und auch wirtschaftlich) realistische Linke.

    "Gerade da stehen sich aber viele linke Milieus mit ihrer Neigung zur Übermoralisierung selbst im Weg. Diese führt (siehe die exzessive Correctness-Kultur in den USA) nicht zu mehr Moralität, sondern begünstigt – in einer finsteren Dialektik – den Durchmarsch der Amoralität eines Trump. Und sie führt zu Abwehrreflexen einer stillen, eher unpolitischen Mehrheit, die sich aus diesen Diskursen (trotz deren ständiger Inklusions­rhetorik) ausgeschlossen fühlt. Viele, da hat der Philosoph Julian Nida-Rümelin recht, haben „diese belehrende Kultur der Gebildeten“ satt. …. Werden diese Zusammenhänge nicht verstanden, werden die richtigsten Impulse ins Leere laufen. Eine Politik, die als weltfremd und bevormundend erlebt wird, ist, gerade in einer Demokratie, chancenlos; schlimmer noch, sie diskreditiert auch den Teil der Anliegen, der berechtigt ist und, anders angegangen, sogar mehrheitsfähig wäre. Kurz: Mehr als Brandreden gegen rechts zählt die eigene politische Performance. Der viel beschworene Kampf gegen rechts wird links gewonnen – oder verloren."

    https://taz.de/Umgang-...

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor einem Jahr

    Was sich in Italien abspielt ist die Begründung des Satzes: "Keine Freiheit den Feinden der Freiheit". Die Selbststabilisierung rechter Macht , die wir in Ansätzen auch bei den Republikanern in den Vereinigten Staaten (zumindest als Versuch) beobachten können, in dem Multiplikatoren (Schule, Uni, Medien) gekapert werden.

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor einem Jahr

      Das sehe ich genau so.

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