sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Europa Fundstücke Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953, geboren in Bünde/Westfalen. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bielefeld und Marburg/Lahn ab 1989 Leiter des Industrie- und Sozialpfarramtes des Kirchenkreises Herne. Von 2007 bis 2009 Referent für Sozialethik an der Evangelischen Stadtakademie Bochum. Von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments (DIE LINKE). Mein persönliches Highlight im EP: Ich war Berichterstatter für die Zahlungskontenrichtlinie, die jedem legal in der EU lebenden Menschen das Recht auf ein Bankkonto garantiert. Seit 2014 freiberuflich tätig. Publizist. Diverse Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Publikationen, seit Dezember 2016 Herausgeber des Europa.blog und seit Juni 2020 auch Herausgeber des "Ruhrpott Podcast".
Auf Mastodon: @[email protected]
Auf Bluesky: @jklute.bsky.social
„Ist ein grüner Kapitalismus möglich?“ Über diese Frage streiten die taz-Finanzexpertin Ulrike Herrmann und der Energieexperte Patrick Graichen vom Thinktank Agora in dem hier empfohlenen Beitrag.
Ulrike Herrmann beantwortet die Frage mit einem Nein, da für sie Kapitalismus auf Wachstum basiert, Wachstum aber einer klimaverträglichen Wirtschaft entgegensteht.
Patrick Graichen setzt dagegen auf die Möglichkeit einer demokratisch-politischen Steuerung des Kapitalismus, die seine klimazerstörenden Dynamiken neutralisiert.
Es ist ein spannendes Streitgespräch zwischen den beiden Expertinnen (Männer sind wie immer mit gemeint). Am Ende bleibt die Frage, ob es einen grünen Kapitalismus geben kann, offen. Das Streitgespräch schärft aber das Bewusstsein für Grenzen und Möglichkeiten, innerhalb des bestehenden Wirtschaftssystems die Klimaerwärmung zu begrenzen. Wobei m. E. nicht aus dem Blick geraten sollte, dass jede wirksame Maßnahme zur Bekämpfung der Klimaerwärmung auch das bestehende Wirtschaftssystem verändert.
Quelle: Bernhard Pötter Bild: imago taz.de
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Volk und Wirtschaft als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Am meisten gelacht habe ich beim Lesen des Satzes "dafür werden der technische Fortschritt und kluge Politik sorgen". Wenn wir darauf vertrauen, dass "kluge Politik" für irgendetwas sorgen wird, dann sind wir schon verloren.
Aber lustig ist auch der magische Glaube daran, dass (steigende) CO2-Preise alle Probleme lösen würden. Als ob nicht in der Vergangenheit Lobbyisten und als Politiker verkleidete Marionetten der Großindustrie für Rabatte und Gratiszertifikate gesorgt hätten!
Der Kapitalismus ist zweifellos hoch dynamisch und hat für den Wohlstand der Massen gesorgt. Nur geht das eben auf Kosten des globalen Südens und der Natur. Die Party wird bald zu Ende sein.
Wichtiges Thema.
Ich sehe als Problem, dass der Begriff "Wachstum" nicht auseinandergenommen wird. Ökonomisch ist das Sozialprodukt, auf das sich der Begriff bezieht, die Summe des in Geld ausgedrückten Wertempfindens der Menschen. Es enthält zunächst einmal keinerlei Information über Ressourcenverbrauch. Diese Information, dieser Zusammenhang entsteht erst über das praktische Wertempfinden der Menschen: Größere Wohnungen und Autos, weitere Flugreisen werden als wertvoller empfunden.
"Praktisches Wertempfinden" deshalb, weil wir ja auch ein "theoretisches Wertempfinden" haben, das sich in Sätzen wie: "Mehr Natur wäre besser. Mehr Ruhe wäre besser. Mehr Kultur wäre besser. Mehr Sport wäre besser..." äußert, aber nicht richtig auf die Handlungsebene durchdringt. Es ist nicht ganz zufällig, dass diese Begriffsschöpfung an Kants "praktische Vernunft" erinnert.
Das praktische Wertempfinden kann sich ändern und ändert sich auch: mehr Bio-Lebensmittel, geringerer Fleischkonsum, mehr Elektroautos, mehr Windstromgeneratoren &c. Es kann sich weiter ändern: mehr Inlandsreisen, weniger, aber sorgfältiger hergestellte und langlebigere Produkte usw. Auch das Bedürfnis nach einer Welt ohne Überflutungen, Waldbrände und Missernten gehört dazu, die sich in Wertschätzung für Energieeffizienz und Erneuerbare ausdrückt.
Wenn sich das praktische Wertempfinden ändert, ist ökonomisches Wachstum ohne Wachstum an Ressourcenverbrauch möglich; wie gesagt ist das Sozialprodukt ja nur eine Geldsumme, die per se nichts über die Energie- und Materialströme aussagt, die ihr zugrunde liegen.
Eine interessante Frage ist, ob unser praktisches Wertempfinden durch eine Art genetische feste Verdrahtung in unseren Hirnen an höheren Ressourcenverbrauch gekoppelt ist. Dafür spricht Vieles. Nicht nur das Klischee vom Mann, der ein dickes Auto "braucht". Bequemlichkeit und eigener Raum um uns sind einfach angenehm. Macht über Energie- und Materialströme wird wohl evolutionär verankert in unserem System durch angenehme Gefühle belohnt.
Wenn das so ist, dann ist Ressourcenschonung so ähnlich wie auf Süßigkeiten zu verzichten: es macht nicht so viel Spaß, bewahrt aber die Zähne vor der völligen Zerrüttung.
Ein sehr spannendes, informatives und sachlich geführtes Gespräch
Ich würde mich über eine Trennung der Begriffe Kapitalismus und Marktwirtschaft freuen. Grüne beziehungsweise nachhaltige und wachstumsorientierte Marktwirtschaft halte ich für zielführend, wenn der Wachstumsbegriff anders gesetzt wird. Zum Beispiel durch Wachstum ist gleich Stärkung der Lebensgrundlagen. Dr. Daniel Dahm hat dazu in seinem Buch Benchmark Nachhaltigkeit sehr interessant ausgeführt. (https://www.transcript...)
Kapitalismus bedient immer das Dogma der Kumulation von Kapital. Und das ist mit Nachhaltigkeit oder Grün nicht kompatibel.
Spannendes Gespräch. Leider aber etwas kurz geraten.