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Kurator'in für: Europa Fundstücke Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953, geboren in Bünde/Westfalen. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bielefeld und Marburg/Lahn ab 1989 Leiter des Industrie- und Sozialpfarramtes des Kirchenkreises Herne. Von 2007 bis 2009 Referent für Sozialethik an der Evangelischen Stadtakademie Bochum. Von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments (DIE LINKE). Mein persönliches Highlight im EP: Ich war Berichterstatter für die Zahlungskontenrichtlinie, die jedem legal in der EU lebenden Menschen das Recht auf ein Bankkonto garantiert. Seit 2014 freiberuflich tätig. Publizist. Diverse Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Publikationen, seit Dezember 2016 Herausgeber des Europa.blog und seit Juni 2020 auch Herausgeber des "Ruhrpott Podcast".
Auf Mastodon: @[email protected]
Auf Bluesky: @jklute.bsky.social
Die nicht mehr ganz so jungen Leserinnen und Leser von piqd werden sich an das Schwarz-Weiß-Foto des nackten und brennenden vietnamesischen Mädchens noch erinnern. Es war eines der markantesten und bekanntesten der unzähligen Fotos des Vietnamkrieges, den der französische Staat im Anschluss an den zweiten Weltkrieg begonnen hatte und der nach der französischen Niederlage von Dien Bien Phu 1954 von den USA für weitere 20 Jahre fortgesetzt wurde. Das Foto stand für die Grausamkeiten dieses Krieges und es hat die weltweiten Proteste gegen diesen Krieg unterstrichen.
Jenes damals neunjährige Mädchen war Opfer eines Angriffes mit Napalmbomben auf ihr Dorf gewesen. Heute, am 8. Juni 2022 genau vor 50 Jahren, fand dieser Angriff statt und wurde dieses Foto aufgenommen von dem Fotografen Nick Ut. Unmittelbar nach der Aufnahme der auf ihn zulaufenden Thị Kim Phúc Phan hat er das von Napalm erzeugte Feuer auf ihrer Haut mit einer Decke erstickt und sie so gerettet.
In ihrem Artikel im Wiener Standard beschreibt Kim Son Hoang den weiteren Lebenslauf von Thị Kim Phúc Phan, die Dank der schnellen Hilfe des Fotografen überlebte. Dieser Angriff vor 50 Jahren hat das Leben von Thị Kim Phúc Phan bis heute geprägt. Heute engagiert sie sich für Kinder, die wie sie selbst Kriegsopfer wurden.
Quelle: Kim Son Hoang www.derstandard.at
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Wer hätte vor 50 Jahren gedacht, dass der Krieg mit all seinem Horror uns mal so nahe kommen würde. Vietnam war damals weit weg, aber die Öffentlichkeit war über die (Fernseh-)Reporter "live" dabei. Jetzt werden wieder Kinder verletzt und getötet; aber die Bilder haben wohl (leider?) nicht mehr den aufwühlenden Effekt wie seinerzeit. Sind wir schon durch die Flut der Eindrücke so abgestumpft?
Danke fürs Piqen, das Foto wurde zu Recht mit dem Pulitzer-Preis belohnt, zeigt es doch drastisch, was Krieg bedeutet. Es war wichtig und absolut richtig, wenngleich schon damals umstritten, dass dieses Bild unverpixelt gedruckt wurde.