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In der Kunstgeschichte gab es unglaublich viele Menschen, die haben sich falsch verstanden, falsch behandelt gefühlt oder mussten anderweitige Ungerechtigkeiten ertragen — da greifen die beispielsweise zu einem Messer und rammen es einem anderen in den Bauch. Oder in die Kehle. Oder in den Rücken. Auf jeden Fall blitzschnell und irgendwie persönlich verwickelt.
Im letzten Münchner Polizeiruf (geschrieben und inszeniert von Christian Petzold) kam sich auch einer gründlich verarscht vor und wurde zur übelsten personifizierten Variante seines Namens Wolfi — zu einem Werwolf. Abgesehen von den höllisch guten und dann doch nervigen expliziten Opferaufnahmen, hat auch sonst dieser Polizeiruf allerhand trashiges vorzuweisen — was ich extrem super fand (Und dann eben doch auch sehr mühsam).
Jedenfalls gab es in der Kunstgeschichte auch unglaublich viele Menschen, die haben aus Geldnot dumm gehandelt — und dann ist entweder was passiert, oder eben nicht.
Die Kunst nährt sich (oft, manchmal, häufig, seltenst, immer, nie) am Realen und da passieren so Dinge wie im angehängten Text: Da hatte einer wenig Geld und wollte das ändern. Jemand anderes hatte Geld und nen Haufen Waffen und so kam der mit wenig Cash zu dem Job, die Waffen nach Paris zu bringen, damit ordentlich viele Leute ermordet werden können. Mann wurde geschnappt und zu 4 Jahren Haft verurteilt. Sagt, er wusste nicht, wozu die Waffen nach Paris sollten. Das Gericht glaubte ihm. Wieso sollten die mit Waffen und Cash ihm das auch erzählen. Wäre ja dumm.
Oft ist es so schön, wenn man einen übertriebenen Tatort oder eine andere wilde deutsche Drogen-Rotlicht-Schlepper-Terror-Krimifolge sieht, weil die Dialoge so gestelzt, die Rollen so schlecht besetzt, die Kamera so merkwürdig aufgebaut, die Farben so absurd kalt und die Musik so drückend abgemischt wurden. Weil es so dermaßen unecht ausschaut (dass man an den Sender-/Produktionsqualitäten zweifelt). Der Text in der SZ bewirkt das Gegenteil. Oooops.
Quelle: Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany sueddeutsche.de
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