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Fundstücke

Amazon und das Herzblut einer Buchhändlerin – Ein Appell

Jörn Klare
Neugier und Misstrauen
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Jörn KlareDonnerstag, 29.03.2018

In dem lesenswerten, (noch?) hinter der Bezahlschranke stehenden Interview erklärt die wunderbar engagierte Münchner Buchhändlerin Nicoletta Miller, warum man in ihrem Laden nicht mehr fotografieren darf.

Ich berate eine Stunde mit Herzblut – und dann gehe ich um die Ecke und die Leute laden die Bilder von den Büchern auf ihren Wunschzettel bei Amazon hoch. Manchmal auch noch vor meinen Augen.

Als ich selbst vor einiger Zeit (für ein Buch ...) von Berlin an den Rand des Ruhrgebiets wanderte und dabei vorwiegend kleinere Orte passierte, kam ich immer wieder durch bedrückend leere, "amazonisierte" Innenstädte. Die Frage, ob es (überhaupt) noch einen Buchladen gibt, wurde dabei zum Indikator für die jeweilige kulturelle Verfassung eines Ortes.

Der Buchladen ist einer der letzten Orte, an denen man aus der Filter-Bubble rauskommt. Ein Algorithmus sorgt nicht dafür, dass das Hirn mal irritiert wird und sich anstrengen muss.

Seitdem frage ich selbst in meiner Berliner Lieblingsbuchhandlung regelmäßig besorgt nach der allgemeinen Geschäftslage, die ja meist mit einer möglichen Mieterhöhung zusammenhängt.

Ich weiß unter der Hand von einigen Kollegen, die nicht wissen, wie lange sie noch weitermachen werden.

Dabei ist es ganz einfach. Man kann ja durchaus im Internet nach einem Buch recherchieren und es dann im Buchladen seines Vertrauens bestellen. In den allerallermeisten Fällen ist es bei einer Bestellung bis zum späten Nachmittag oder gar frühen Abend am nächsten morgen vor Ort, wo man es abholen, vielleicht aber auch einfach erst mal nur anschauen kann, bevor man sich vielleicht noch von der Auslage weiter inspirieren lässt ...

Die Leute beschweren sich immer über den Kapitalismus, aber wir haben alle in der Hand, wie wir den ausfüllen. Dann sind wir nämlich nicht mehr beim bösen Kapitalismus, sondern bei der bösen Bequemlichkeit.

Amazon und das Herzblut einer Buchhändlerin – Ein Appell
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Kommentare 1
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als 6 Jahre

    Es gibt viele Läden, auf die ich verzichten könnte, bei denen ich es nicht so wichtig finde, ob ich die Sachen offline oder online besorge. Aber schöne, gemütliche Bücherläden gehören nicht dazu und werden es nie. Weil die Atmosphäre bei den Guten einfach unschlagbar ist. Und weil Verkäufer mir eben nicht sofort mit einem "andere Kunden kauften auch" zur Seite springen, sondern selber Ideen haben, ohne meine Lesegewohnheiten zu kennen. Ich frage mich allerdings, ob man mit Bücherläden und Büchereien aufgewachsen sein muss, um das so zu empfinden.

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