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Pop und Kultur

Powerhits zum Weihnachtsfest: Was wir uns 2021 anhören sollen

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
Zum Kurator'innen-Profil
Jan PaerschDienstag, 07.12.2021

Neulich die Mail eines großen Labels bekommen. „X-MAS-POWERHITS“ war der Hauptteil der Nachricht überschrieben. Da dürfen Michael Bublé und Coldplay nicht fehlen. Die vier Engländer haben just, so die Info, eine „Recycling-Vinyl-Edition ihres Festtagsklassikers "Christmas Lights" veröffentlicht“. Praktisch für die Stadionpopper: Der Song wurde auch gleich recycelt, der ist nämlich schon elf Jahre alt.

Ganz neu und gar nicht blöd: "Merry Christmas" von den Ultramegahit-Lieferanten Ed Sheeran und Elton John. Wie der 30-Jährige und der 74-Jährige hier zusammen im Schlitten schunkeln und Sheeran Hand in Hand mit einem Raymond-Briggs-artigen Schneemann durch die Lüfte fliegt, hat durchaus Unterhaltungswert.

Niemand, wirklich niemand braucht mehr Weihnachtsmusik, eigentlich schon seit 1965 nicht mehr, denn da erschien "A Charlie Brown Christmas", das unfassbar gute Album des Pianisten Vince Guaraldi. Anspieltipp gegen Winterblues: "Linus and Lucy" (Es gibt gar nicht genug Emojis für so viel Großartigkeit). In den USA ein Klassiker, bei uns gar nicht mal so bekannt. Gibt's auf Vinyl und auf CD, sollte man kaufen, schenken, liebhaben. Macht das Leben besser, versprochen.

Neues muss natürlich dennoch verkauft werden. Nun denn: Bedroom-Jazz-Chanteuse Norah Jones hat ein schönes Xmas-Album aufgenommen, angeleitet von einem der talentiertesten Soul-Produzenten der USA, Leon Michels (dessen letzte Platte im fetten Psychedelic-Retro-Funk-Sound man unbedingt hören sollte). Ziemlich cool: das minimalistische „Run Rudolph Run“ mit gospeligem Piano, trockenen Drums und funky Orgelbegleitung.

Den Song hat auch die Country-Rock-Sängerin Lucinda Williams eingespielt. Die Frau klingt schon seit Jahren mächtig whiskyzerschossen und das passt ganz wunderbar zu "Have Yourself A Rockin' Little Christmas", schon vor einem Jahr live im Studio eingespielt. Schön rumpeliges Schlagzeug, angezerrte E-Gitarren, 50% Blues, 40% Rock, 10% Punk. Ihr „Run Rudolph Run“ enthält sogar eine kleine Verbeugung vor dem James-Bond-Theme. Happy Holidays!

Bonus piq: 10 feine Jazz-Xmas-Alben.

Powerhits zum Weihnachtsfest: Was wir uns 2021 anhören sollen

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Kommentare 2
  1. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor fast 3 Jahre

    Noch mehr Weihnachtsmusik im heutigen Kalendertürchen: https://www.piqd.de/po... :)

    1. Jan Paersch
      Jan Paersch · vor fast 3 Jahre

      Ich sag ja: Overkill!

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