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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Die New York Times schreibt über das Maskentragen während einer Pandemie:
Es bildete sich eine "Anti-Mask League". Beamte, die auf Einhaltung der Vorschriften pochten, wurden verprügelt. Man verhängte Ordnungsgelder. Es wurde demonstriert. Eine Sekte vertrat die Auffassung, nur Gebete könnten Menschen helfen.
So zitiert von Axel Hacke in seiner aktuellen Kolumne. Gemeint ist allerdings nicht die aktuelle, sondern die Pandemie von 1918, die sogenannte "Spanische Grippe" (dazu gab's natürlich schon piqs).
San Francisco war damals eine der ersten Städte mit Maskenpflicht, eine "masked city." Drei Prozent der Stadtbevölkerung starben im Verlaufe der Pandemie, wie die NY Times in ihrer nüchtern gehaltenen Chronik berichtet. Dennoch war der Widerstand groß: Frauenaktivisten lehnten das Masken-Tragen ab, weil sie sichtbar bleiben wollten; Zigarrenfreunde schnitten Löcher hinein. Verschwörungstheorien schienen damals weniger verbreitet: "it was a money issue".
Verbreitetes Material: Mull und Käsestofftüchern; Verweigerer konnten für zehn Tage ins Gefängnis wandern. Wer sich anno 2020 über unkomfortable Masken beklagt, sollte bedenken: in San Francisco war es damals vorgeschrieben, dass eine Maske vier Lagen haben musste.
Axel Hacke schreibt:
Pandemien waren immer auch mit Verschwörungsviren verbunden – aber das ist nun anders als vor hundert Jahren: Unsinn hat heute effizientere Verbreitungsmöglichkeiten.
Quelle: Christine Hauser EN www.nytimes.com
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