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Pop und Kultur

Maceo Parker: Funky spielen, um sich aufs Sterben vorzubereiten

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschDonnerstag, 22.02.2018

Er spielte mit George Clinton, Prince und De La Soul. Doch unsterblich wurde er schon früher, als Teil der besten Bläsergruppe, die es je gab: bei den JB Horns von James Brown. Maceo Parker ist, und hier darf man diesen überstrapazierten Begriff verwenden, eine lebende Legende. Gerade ist der US-Musiker, der das Saxophon zum Rhythmusinstrument machte, 75 Jahre alt geworden.

Zum Jubiläum wird ein - eher vernachlässigenswertes - Album mit der WDR Big Band gereicht, sowie ein deutlich spannenderer Re-Issue: "Life on Planet Groove". Das Live-Album, aufgenommen 1992 in Köln, demonstrierte eindrucksvoll, warum Maceo, damals vor allem in Deutschland, so erfolgreich mit seiner "98 percent Funk, 2 percent Jazz"-Mischung war: lässiges Auftreten, große Spielfreude (kein Gig unter drei Stunden) und eine Band zum Niederknien: Tenorsaxophonist Pee Wee Ellis und Posaunist Fred Wesley waren schon bei den JBs dabei gewesen. Festgehalten auch auf grandiosen Liveaufnahmen aus der Hamburger Fabrik (wo Maceo in den Neunzigern jährlich zwei bis drei Mal auftrat): "Shake Everything You've Got".

Nun soll die etwas martialische Überschrift dieses piqs niemanden erschrecken: Maceo ist fit und tourt unentwegt. Im Interview mit der SZ bekräftigt er, noch mit 90 auf der Bühne stehen zu wollen - "meine Art, mich aufs Sterben vorzubereiten". Weiterhin erzählt er, warum er bei James Brown nie auf Tantiemen beharrte, in welchen Outfits George Clinton auf die Bühne ging, und wie er reagierte, als er zum ersten Mal Ray Charles' "What I’d Say" hörte: "Wir tobten durchs Haus, warfen Tische und Stühle um." Happy Birthday nachträglich!

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