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Ab zur Nachbarin: Wie ein Vorstandsmitglied der Arbeitsagentur Familie und Beruf vereinbart

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschDienstag, 07.11.2017

Vereinbarkeit von Familienleben und Karriere: ein Dauerthema, auch bei piqd. Traurig reaktionäre Töne gibt es nun in einem Interview der SZ von Valerie Holsboer zu hören, erstes weibliches Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit. Die 40jährige, Mutter einer Tochter, sagt einige richtige Dinge, klagt an, dass Frauen mit ihren Männern diskutieren müssten, ob sich ihre Arbeit lohne, und kritisiert, dass Männer Frauen nicht zuhören. Und natürlich hat sie Recht, wenn sie unterstreicht, dass es als Führungskraft auf einer "gewissen Ebene" quasi unmöglich ist, auch einmal nicht erreichbar zu sein - doch auf die Idee, diese Zustände anklagen oder gar verändern zu wollen, kommt sie nicht. Jedenfalls fragen die Interviewer, beides Männer, gar nicht erst danach.

Beinahe skandalös ist ihre Aussage, eine Frau müsse eben für mögliche Kindererkrankungen immer eine Nanny oder eine Nachbarin in der Hinterhand haben, denn: "Wenn ich immer ausfalle, wird der Arbeitgeber sauer und die Kollegen auch, weil sie die Arbeit machen müssen." Wieder haben Hagelüken und Öchsner nichts zu beanstanden, auch nicht Holsboers denkwürdige Aussage: "Mein Mann hat nie eine Windel gewechselt".

Wenn so die weibliche Riege in deutschen Vorstandsetagen aussieht, braucht sich das herrschende Patriarchat keine Sorgen um mögliche Veränderungen zu machen.

Ab zur Nachbarin: Wie ein Vorstandsmitglied der Arbeitsagentur Familie und Beruf vereinbart
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Kommentare 5
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor 7 Jahren

    Transparenz ist, die Kennung KOSTENPFLICHTIG vor die Überschrift des piqs zu setzen und nicht als letzte Bemerkung und Kleingedrucktes.
    Hier offenbart sich Haltung.

    1. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor 7 Jahren

      Lieber Manorainjan, danke für das Feedback. Du bist tatsächlich nicht der erste Leser, der dies anmerkt. Wir arbeiten aber bereits an einer Umstrukturierung, sodass kostenpflichtige Artikel direkt zu erkennen sind.

    2. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor 7 Jahren

      @Maximilian Rosch Nun ist es ja so, dass Euer "kleines Startup" schon einmal seine "überschaubaren Mittel" eingesetzt hatte, um eine Struktur für diese Kennung zu programmieren. Diese Mittel werden jetzt durch Umprogrammieren in den Wind geschossen. Und der Grund dafür ist, dass ursprünglich nicht die Haltung der Transparenz dominiert hat, sondern eine andere Haltung. Damit also, bei einem Startup mit überschaubaren Mitteln die richtigen Prioritäten gesetzt werden können, sollte die tatsächliche Haltung mit den offiziellen Organisationszielen in Übereinstimmung sein.

    3. Jan Paersch
      Jan Paersch · vor 7 Jahren

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Vielleicht sollte man auch einmal die eigene Haltung überprüfen. Kann man erwarten, alles umsonst zu bekommen? Kostenloser Journalismus im Netz war lange eine Selbstverständlichkeit. Das ändert sich nun, weil das System nicht mehr tragbar ist.

    4. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor fast 7 Jahre

      @Jan Paersch "Wenn Sie für einen Dienst nichts bezahlen,
      sind Sie offenbar nicht Kundin oder Kunde,
      sondern die Ware, die verkauft wird." Andrew Lewis (Blue_beetle), zitiert in "The Filter Bubble" von Eli Pariser

      Abgesehen davon ist es nicht der Journalismus, der "kostenlos" ist, sondern das Lesen der Texte.

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