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Flucht und Einwanderung

Wenn Geflüchtete seit Jahren in Notunterkünfte leben, mit Kindern - und zunehmend mit Depressionen

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistDonnerstag, 24.11.2016

Die Flüchtlingskrise ist eigentlich vorbei. Die Anzahl der Asylbewerber hat drastisch abgenommen und viele Gemeinden haben sich nach anfänglicher Überforderung auf die Flüchtlinge vor Ort eingestellt. Zeltstädte wurden wieder abgebaut und Turnhallen wieder für den Schulsport geöffnet. Und doch gibt es noch immer Notunterkünfte, Massenunterbringung auf engstem Raum ohne Privatsphäre. Einzelne Asylbewerber, Familien und Minderjährige leben hier teils für Jahre. Es ist schon tragisch, von einem Dreijährigen zu lesen, der seit zwei Jahren in Klassenzimmern lebt und es nicht anders kennt. Und der hier geschilderte Fall ist bei Weitem nicht der einzige. Im ehemaligen Flughafen Tempelhof leben noch immer über tausend Menschen in einem Hangar. Was für den Notfall ausreichend war, sollte nicht zum Normalfall werden. Doch Verteilungsschlüssel scheinen wichtiger zu sein als menschenwürdige Unterbringung.

Wenn Geflüchtete seit Jahren in Notunterkünfte leben, mit Kindern - und zunehmend mit Depressionen

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