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Flucht und Einwanderung

„refugees are the zombies of the world" — Die beständige Fremdheit der Flüchtlinge

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistMontag, 05.09.2016

Technisch gesehen sind Flüchtlinge auch immer zugleich Migranten. Doch als Vertriebene sind sie es nicht, sind sie vielmehr die Ungewollten, die Unpassenden, die Traumatisierten. Diese Erfahrung wird gerade millionenfach von Syrern (und vielen anderen Personen) gemacht, die versuchen müssen, dem Sinn abzugewinnen, dass sie plötzlich an diesem fremden Ort sind. Millionenfach wurde dies von Generationen an Flüchtlingen zuvor erlebt. So auch von dem Autor dieses Texts, dem Autor Viet Thanh Nguyen, der als Kind aus dem Vietnam floh. Jahrzehnte nach seiner allgemein als Erfolg bewerteten Aufnahme bleibt das Stigma des Flüchtlings bei ihm. Es ist zumindest ein ambivalentes Selbstbild, das er beschreibt, das auch auf viele Syrer zutreffen wird, ob sie sich dem bereits bewusst sind oder nicht. Es ist eine Ambivalenz und Fremdheit, die wir nicht vergessen sollten, wenn wir inzwischen von der Integration der Flüchtlinge sprechen, als seien sie einfach Migranten. Ja, Flüchtlinge sind Migranten, aber mit einer beständigen Fremdheit.

They will remain scarred by their history. It is understandable that some do not want to speak of their scars and might want to pretend that they are not refugees. It is more glamorous to be an exile, more comprehensible to be an immigrant, more desirable to be an expatriate. The need to belong can change refugees themselves both consciously and unconsciously, as has happened to me and others.
„refugees are the zombies of the world" — Die beständige Fremdheit der Flüchtlinge

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