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Volk und Wirtschaft

Es gibt kein Rebellentum in Unternehmen – New Work als Opium fürs Mitarbeiter-Volk @WinfriedFelser

Gunnar Sohn
Wirtschaftsjournalist, Blogger, Moderator, Livestreamer, Dozent
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Gunnar SohnDienstag, 01.10.2019

Winfried Felser, der Organisator der legendär chaotischen Next Act-Konferenz, zerlegt in einem Beitrag für New Management den Mythos von so genannten Rebellen in Unternehmen. Der Disruptionsprofessor Clayton Christensen meinte einmal beim Druckerforum sinngemäß: „Wenn Sie disruptiv sein wollen, werden Sie Professor. In Corporates geht man unter.“ Das Immunsystem zerstöre ernsthafte Gefahren. "Also ist Rebellion – wenn sie nicht CEO-getrieben wird – in Corporates oft unsichtbar (Untergrund!), irrelevant oder am schlimmsten: Cargo-Kult. Das heißt Inszenierung als Opium für das Mitarbeiter-Volk. Man leistet sich die Illusion von Rebellion, New Work, Agilität – als systemstabilisierende Maßnahme", meint Felser. Wo liegt das Problem? In der Schule, Hochschule und in der Einstellungspolitik werden die Menschen zu stromlinienförmigen Managern erzogen. „Es gibt kein Personalmanagement, um das ändern zu können. Der Rebell fliegt sofort raus. In einer reibungslos funktionierenden Organisation sind die Menschen nur das Getriebeöl“, erläuterte mir mal Ralf Schwartz in meinem ichsagmal.com-Podcast. Blöd nur, dass die von Felser gepriesenen CEOs selbst einen "Schatten in der Birne" (Formulierung stammt von Thomas Sattelberger) haben und vor Narzissmus kaum laufen können. Was sich in der Wirtschaft hinter einer Fassade der digitalen Modernität abspielt, ist die heuchlerische Inszenierung des Peinlichen und Absurden. Man vermittelt das Glaubensbekenntnis, lockere Netzwerke seien offener für grundlegende Umstrukturierungen als die überkommenen Hierarchien, die die Ford-Ära der industriellen Massenproduktion beherrschten. Die Verbindung zwischen den Knotenpunkten ist loser, man verzichtet auf Krawattenzwang, verordnet das kollektive Duzen und produziert kecke Imagevideos für Youtube – fertig ist die vernetzte Metamorphose. Alles Mumpitz.  Unternehmen dürfen nicht mehr Orte der Demokratie-Abwesenheit sein. Fragt mal bei den Älteren nach, wie das in den 1970er Jahren erkämpft wurde.

Es gibt kein Rebellentum in Unternehmen – New Work als Opium fürs Mitarbeiter-Volk @WinfriedFelser

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Kommentare 10
  1. Holger Lindner
    Holger Lindner · vor 5 Jahren

    Alles richtig Gunnar

    aber das --> "Fragt mal bei den Älteren nach, wie das in den 1970er Jahren erkämpft wurde." Was genau da war da nun ?! Da haben doch nur die Dummen, aus Ihren Reihen, die weniger Dummen in den Betriebsrat gewählt. Mehr doch nicht :D

    Sage mir jetzt aber nicht die "Demokratie" ;D

    Die "Kennzahlen-Demokratie" auch nicht schlecht.

    Hey... in der Industrie laufen nur die "Mich-Nix" rum... die Kunst besteht nicht darin Verantwortung zu übernehmen, sondern den zuständigen Schuldigen zu finden LOL und das von Oben nach Unten und von Unten nach Oben und auch dann noch Horizontal :D

    P.S. und nächstes Jahr auf der Hannover Messe, suchst Dir mal nen anständigen Stand aus. Ich hab Dich wirklich nicht gefunden.

    1. Gunnar Sohn
      Gunnar Sohn · vor 5 Jahren

      Da war man bei Daimler und Co. in der Mitsprache und demokratischen Verfahren weiter als heute - also im Vergleich mit der New Work-Camouflage. Und das mit den Dummen klingt etwas problematisch. Meine Mutter war als Betriebsrätin sehr aktiv und auch im DGB gut unterwegs. Und bei der Hannover Messe war ich nicht an einem Stand, sondern bei der Future-of-Work-Konferenz, die die Spring Messe gemeinsam mit der IG Metall auf die Beine gestellt hatte. Da hatte ich ein Studio aufgebaut und das war im Foyer gar nicht zu verfehlen. https://ichsagmal.com/...

    2. Holger Lindner
      Holger Lindner · vor 5 Jahren

      @Gunnar Sohn "Mitsprache" ist doch was ganz anderes, als "Wahlen" abzuhalten, welche Cash-Cow als nächstes vom Band zu laufen hat. Oder wie der Produktionsprozess im Ablauf gestaltet wird.

      Guck mal, Du bist 61 geboren, ich 69 ... lass uns mal das cv vergleichen !
      Ich unterstelle mal jetzt, dass Du aller spätestens 86 Dein Diploma VWL gereicht bekommen hast. Da war ich im zwoten Lehrjahr, was ja keine Herrenjahre sind. In der Industrie Automotive Zulieferer und sonst auch ein global player, früher "Aeropuip" dato "Eaton".

      Willst Du mir als Industriemeister (1994 SIC) echt verklickern, dass es so etwas wie "Demokratie" gegeben hätte ?! Dann lass Dich mal von Deiner Mutter aufklären, was damals ab 1988 in der Industrie so angesagt war, gerade auch bei den "Arbeitnehmer-Zertretern". Die "Demokratie" damals, hießen Kanban Kaizen JIT and Smart-Optimizing.... Belegschaft um Minus 50% reduzieren, Output um 100% steigern.

      Das nur mal zur Erinnerung.

      Zu unseren neuen "Managern", dort habe ich Dir doch zu 100% zugestimmt. Richtig... und das liegt eben darin, ich zitiere Oliver Kahn :" Wir brauchen Eier!" .

      -->Blöd nur, dass die von Felser gepriesenen CEOs selbst einen "Schatten in der Birne" (Formulierung stammt von Thomas Sattelberger) haben und vor Narzissmus kaum laufen können. Was sich in der Wirtschaft hinter einer Fassade der digitalen Modernität abspielt, ist die heuchlerische Inszenierung des Peinlichen und Absurden. Man vermittelt das Glaubensbekenntnis, lockere Netzwerke seien offener für grundlegende Umstrukturierungen als die überkommenen Hierarchien, die die Ford-Ära der industriellen Massenproduktion beherrschten. Die Verbindung zwischen den Knotenpunkten ist loser, man verzichtet auf Krawattenzwang, verordnet das kollektive Duzen und produziert kecke Imagevideos für Youtube – fertig ist die vernetzte Metamorphose."

      EBEN ! Und nun guck Dir doch mal die halb Intellektuellen möchte gern Journalisten an ! Alles nur Fassade ... besonders die im Fäuletong die jeden Tag ihr eigenes narzisstisches Narrativ schaffen müssen, um überhaupt wahr genommen zu werden. Wenn man dann hinter die Fichte guckt, dann sehen wir Meinungsmacher, die in ihrem Dasein, nichts anderes tun, als ohne fundamentales Grundwissen das hohe Lied der Kakophonie anstimmen.

      Was Du nämlich meinst, ist nicht der Deppen CEO, der sein Laden im Griff hat, sondern der früherer Chef ! Der auf seine Mannschaft angewiesen ist, und mit natürlicher Autorität auch den Laden teilweise"Demokratisch" laufen lassen kann! WARUM ?! Weil er es kann!

      Der Post-Moderne Massen CEO DIN-ISO 0815 ff. ohne Lebenserfahrung, hat keine natürliche Autorität, sondern eine verliehene ! Und dadurch herrscht dann eben "Befehl und Gehorsam". Ist beim Militär nichts anderes, wenn die jungen Offiziere die "Brücke" betreten.

    3. Gunnar Sohn
      Gunnar Sohn · vor 5 Jahren

      @Holger Lindner Ich will das gar nicht in Abrede stellen. Was Du schilderst, ist ab den 1980er Jahren losgetreten worden. Auch mit Zustimmung der Gewerkschaften. Darüber habe ich ja selbst viel recherchiert. Beispiel: https://ichsagmal.com/... Ich sprach ja bewusst von den 1970er Jahren. Und da war man teilweise weiter und lag deutlich über den Dingen, die heute von New Work-Rednern in die Welt getragen werden. Aber das reicht nicht. Man braucht andere Checks-and-Balance-Regeln, um das zu ändern. Das wird auch nicht von oben geändert oder von irgendwelchen gutwilligen CEOs.

    4. Holger Lindner
      Holger Lindner · vor 5 Jahren

      @Gunnar Sohn Dann stellt sich aber die Frage: Warum haben sich die 70er denn nicht auf Dauer durchsetzen können? Und im Verlauf der 80er kaum noch Bedeutung hatten. Auch bei den Gewerkschaften?

    5. Holger Lindner
      Holger Lindner · vor 5 Jahren

      @Gunnar Sohn Dann die nächste Frage:

      --> Man braucht andere Checks-and-Balance-Regeln, um das zu ändern. Das wird auch nicht von oben geändert oder von irgendwelchen gutwilligen CEOs. "

      "Man" finde ich immer richtig gut... wer soll denn diese Regeln aufstellen dMn ? Ist da wer, der das könnte und wollte ?

      Ich würde es nicht mehr tun, habe ich oft genug gemacht, und dann dafür auch noch aus den eigenen "Reihen" Prügel bezogen. Opportunismus wohin man nur blickt.

    6. Gunnar Sohn
      Gunnar Sohn · vor 5 Jahren

      @Holger Lindner Die erste Frage werde ich in einem gesonderten Beitrag beantworten. Da hatte ich vor einigen Tagen eine Recherche gestartet. Zur zweiten Fragen. Es geht um die Kunst der Wirtschaftspolitik. Ein paar Vorschläge habe ich dazu gemacht: https://www.netzpilote...

    7. Holger Lindner
      Holger Lindner · vor 5 Jahren

      @Gunnar Sohn Die Frage steht bei Dir:

      -->An dieser Stelle des Zeit-Beitrages kommen dann leider nur Fragen, aber keine Lösungen. Warum? Und warum gerade in den 1990er Jahren?"

      Tja... da hab ich mir ja auch so meine Gedanken gemacht. Nur mal so als Gedankenspiel: Du kennst doch Alan Greenspan. Von dem viele behaupten, "man" und er selber, hätten die seinigen "Finanzprodukte" nicht verstanden. Wenn man es aber näher betrachtet, war es ein QE der damaligen Fed, um selbst die sogenannte "Wiedervereinigung", mit liquiden FIAT-LUX-Money zu realisieren. Der Ostblock wurde per USDFIAT aufgelöst, und Gorbi war froh, dass Russland einigermaßen mit blauen Auge davon gekommen war.

      Im Sinne der "Debitisten" PCMartin, man brauchte eben liquide Nachschuldner (mit künstlicher Bonität). Um die Liquidität aber zu gewährleisten, muss man den Markt erst fluten. (Ähnlich wie bei der Eurotzen Einführung)

      Die Topp-Manager haben nichts anderes getan, als sich einen ganz großen Teil des Bärenfells zu gönnen. Denn ihre Konzerne begleiteten ja die "Wende". Die Konzerne waren die ausführende Organe der Realisierung.

      Komischer Weise, haben die Chinesen das geschnallt, und haben sich gedacht, nun mischen wir auch mal mit und haben sich so USD Rücklagen aufgebaut, mit der diese dann wiederum die US-Anleihen gekauft hatten.

      Ferner kommt ja noch hinzu, dass die Digitalisierung im Orwellschen Jahre 1984 erst massentauglich wurde. Da waren immer die USA Spitzenreiter. "Vorsprung durch Technik". Im Industriell-Militärischen Bereich, wie auch im Zivilen.

      Was bis heute ja "totgeschwiegen" wird, war das damalige "Star-Wars" Programm unter Reagan. SDI genannt und von Ings. der damaligen AEG entwickelt. Einen davon habe ich kennen gelernt, leider ist er schon RIP.

    8. Holger Lindner
      Holger Lindner · vor 5 Jahren

      @Gunnar Sohn dann noch etwas, was man bedenken sollte:

      https://zeitschrift-ip...

      Hillarys Ideen, als noch Außenministerin. Lese es dir mal durch, das Original ist auch noch im Netz zu finden.

      Bevor man so etwas postuliert, liegt es schon einige Jahre in der Schublade rum, und wird bearbeitet.

    9. Gunnar Sohn
      Gunnar Sohn · vor 5 Jahren

      @Holger Lindner Ich habe nur bescheidene Vorschläge unterbreitet, um den Spekulatius-Boys national oder in der EU ein wenig das Wasser abzugraben - etwa auf dem grauen Finanzmarkt. Aber was Du anführst, dass ist natürlich das ganz große Thema. Aber ein wichtiger Einwurf von Dir. Ich werde mir den Artikel durchlesen. Jetzt muss ich mich erst einmal um den Niedergang der deutschen TV-Sender kümmern ;-) https://ichsagmal.com/...

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