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Wer selbständig ist, ist selber schuld! Bäh!

Gabriele Feile
Ich selbst. Botschafterin & Brückenbauerin.

...die mit dem Schmetterling.
Meine Intention: Ziemlich weite Blickwinkel beisteuern, meistens aus der Luft.
Meine Mission: Brücken bauen zur #Schmetterlingsfrequenz
https://schmetterlingsfrequenz.eu/
Mein Buch: https://gabrielefeile.de/buch/

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Gabriele FeileDonnerstag, 10.12.2020

Sascha Lobo schreibt in seiner Spiegel-Kolumne über das, was in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird: die Tatsache, wie in Deutschland unternehmerisch Selbständige verachtet werden.

Sie zählen nicht, so lange sie "solo" selbständig sind. Nur falls sie irgendwann mal Arbeitsplätze schafften, nähme man sie (vielleicht) ernst.

Wie so viele unter den Teppich gekehrte Themen, kommt auch dieses Thema, dank Corona, zum Vorschein. Selbständige erhalten so gut wie keine finanzielle Unterstützung vom Staat, stattdessen werden Rufe nach einer Arbeitslosenversicherung für Selbständige laut und nach mehr Solidarität.

Als Selbständige bin ich voll, persönlich und heftig betroffen von der akuten Situation und habe das Gefühl, dass sich nur wenige trauen, zuzugeben, dass sie nicht wissen, wie sie ihr Überleben sichern sollen. Vermieter:innen, Finanzamt, Krankenkassen, sie alle wollen Geld von uns. Und was zu essen wäre auch schön. Nicht nur an Weihnachten.

Deshalb piqe ich Lobos Text und zitiere nur das hier:

In diesem Land gibt es noch vor dem Christentum eine Staatsreligion, und sie heißt Festanstellung. Mit dem Kampfruf »Das sichert Arbeitsplätze!« lässt sich deshalb fast jedes Vorhaben rechtfertigen – Umweltzerstörung, Subventionsexzesse und sogar Waffenverkäufe an Diktaturen. Weil Arbeitsplätze heilig sind, aber eben nur die fest angestellten. Selbstständigkeit zählt nicht, sie ist unsolidarisch, überprivilegiert und irgendwie unseriös. Diese gruselige Haltung ist nebenbei einer der Gründe, warum das nächste Google mit Sicherheit nicht aus Deutschland kommen wird. Das übernächste auch nicht.

Den Rest bitte selbst lesen.

Wer selbständig ist, ist selber schuld! Bäh!

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Kommentare 2
  1. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor fast 4 Jahre

    Staatsreligion Festanstellung trift es wirklich, gepaart mit dem Mantra, dass wenn man nur genug "Leistung" bringe, auch mit dem Gehalt stimmt. (Krankenpfleger bringen jeden Tag den Gegenbeweis, dass das nicht so ist). Stimme dem Text voll und ganz zu (bis auf dass die bedingungslosen Hilfen für die Lufthansa ok waren. Sind sie nicht.) So bedauerlich, dass es bis heute keine parteiliche Interessensvertretung für Selbstständige gibt. Dieses Jahr hat deutlich gezeigt, dass Spitzenpolitiker entweder nicht wissen wieviele Selbstständige es gibt oder sie schlicht egal sind.

    1. Gabriele Feile
      Gabriele Feile · vor fast 4 Jahre

      Stand das mit der Lufthansa so im Text? Das muss ich gleich nochmals lesen.
      Die Politiker:innen haben ja selbst keine Ahnung von der Selbständigkeit. Es wäre interessant zu wissen, wie viele der Abgeordneten schon mal beruflich selbständig waren. Viele im Bundestag (die meisten) sind ja Juristen, aber vermutlich haben sie nie wirklich als Solo-Selbständige ums Überleben gerungen.

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