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Volk und Wirtschaft

Warum wir wahrscheinlich wieder faschistisch werden

Gabriele Feile
Ich selbst. Botschafterin & Brückenbauerin.

...die mit dem Schmetterling.
Meine Intention: Ziemlich weite Blickwinkel beisteuern, meistens aus der Luft.
Meine Mission: Brücken bauen zur #Schmetterlingsfrequenz
https://schmetterlingsfrequenz.eu/
Mein Buch: https://gabrielefeile.de/buch/

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Gabriele FeileFreitag, 26.01.2024

Bernd Oestereich, ein Führungsexperte, hat diesen Beitrag auf LinkedIn veröffentlicht. Er analysiert die aktuelle politische und gesellschaftliche Lage auf der Meta-Ebene. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass eine AfD-geführte Regierung spätestens 2029 möglich sein kann.

Im ersten Teil schreibt er die aktuelle Entwicklung fort unter der Annahme der bisherigen Rahmenbedingungen. Im zweiten Teil zeigt er auf, welche geänderten Rahmenbedingungen jetzt erst noch wirksam werden, die den Faschisten noch viel besser zur Macht verhelfen und warum die demokratischen Parteien dies kaum aufhalten werden.

Er schreibt:

Meine Annahme zur kurzfristigen Entwicklung ist, dass die aktuellen Regierungsparteien bis zur nächsten Bundestagswahl noch etwas mehr Stimmen verlieren werden. Diese Annahme stütze ich auf die Beobachtung, dass die Parteien weiterhin nicht kooperativ im Gemeinwohlinteresse, sondern im egoistischen Wettbewerb zu einander agieren. 

Sie kämpfen darum, wessen Projekte zu Lasten der anderen Parteien durchgesetzt werden. Je nach politischer Einstellung werden aktuell vor allem die Grünen und die FDP dafür verantwortlich gemacht. Und Olaf Scholz wird von vielen als einer der schwächsten deutschen Kanzler ever wahrgenommen (bspw. ZEIT vom 7.12.23).

Auf Basis des aktuellen Wahltrends rechnet er hoch, wie die Sitzverteilung im Bundestag im Herbst 2025 aussehen könnte. Die Ampel hätte keine Mehrheit, während die AfD stärkste Kraft wäre, mit z. B. 30,5 % und 232 Sitzen, die CDU erreichte 29 % (220 Sitze). Die Mehrheit beginnt bei 315 Sitzen.

Hier ergäben sich folgende Mehrheitsoptionen:

AfD+CDU: 542 Sitze

CDU+Grüne+SPD: 398 Sitze

Die demokratischen Parteien werden dann jammern. Weil die CDU zwar ihre Berührungsängste der AfD gegenüber längst verloren hat, aber noch zu stolz ist, auf Bundesebene Juniorpartner zu sein, wird es wohl auf eine alldemokratische Koalition unter CDU-Führung hinauslaufen.

Zwischen CDU, Grüne und SPD existieren ausreichend viele Differenzen und Spannungen und das zu erwartende politische Personal wird auch eher taktisch operieren, so dass sie das desaströse Verhaltensmuster der aktuellen Ampelregierung sehr wahrscheinlich fortführen werden. Profitieren würde die faschistische Opposition. Mit realistischen Chancen, dann 2029 stärkste Partei zu werden.


Seine Analyse führt dazu, dass es eine Abkehr vom zu lange andauernden und hilflosen „Klein-Klein“ braucht, mit dem versucht wird, das politisch-demokratische System zu stützen. Denn:


Statt das Richtige zu tun (oder zumindest das von den eigenen Expertenräten Vorgeschlagene), konzentriert sich das politische Handeln nur noch auf das weniger Unpopuläre, womit aktuelle Krisen verschärft und neue geschaffen werden.


Letzte Chance: Transformation

Er wechselt auf die systemische Ebene und spricht aus, was wir alle „eigentlich“ wissen: Wir brauchen eine Verwandlung, eine Metamorphose, eine Transformation - auf allen Ebenen, aber am wichtigsten, da rahmengebend, beim politischen und demokratischen System.


Wenn wir noch etwas zum Positiven wenden möchten, dann geht es nicht mehr um Inhalte, sondern um die Veränderung der Rahmenbedingungen selbst. Wir brauchen eine radikale Transformation des politischen und demokratischen Systems (natürlich auch der Gesellschaft, Wirtschaft etc., aber rahmengebend ist das politisch-demokratische System). Komplexe Probleme sind auf einer anderen Ebene zu lösen, als sie entstanden sind.

Die einzige transformative Partei ist aktuell die AfD, sie will das System als solches verändern - alle anderen arbeiten sich im System kaputt. Solange es keine transformative Alternative gibt, kommen wir aus dem Dilemma nicht raus. Wir müssen jetzt am System arbeiten, nicht mehr nur im System.


Dieser Beitrag ist ein Meinungsbeitrag und eine düstere, wenn auch nicht unrealistische Prognose. Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt!

Den Kommentaren beim Beitrag nach erkennen viele Menschen zwar die Dringlichkeit. 

Doch alle wirken hilflos, wie sie tatsächlich dazu beitragen können, diese wahrlich komplexe Situation zu lösen und die „Gefahr“ abzuwenden.

Können wir uns wirklich „nur“ auf die „Politik“ verlassen (wer auch immer das ist)? 

Oder gibt es konkrete Handlungsmöglichkeiten für uns alle, die das Schlimmste wirklich verhindern?

Ich bin gespannt, welche Blickwinkel die gut informierten Menschen auf piqd hinzufügen und ob es Lösungsansätze gibt, die mehrheitsfähig werden könnten.


Warum wir wahrscheinlich wieder faschistisch werden

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Kommentare 6
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor 11 Monaten

    "auf das weniger Unpopuläre" - das ist schon immer ein Problem der Politik. Aber aktuell ist es ein gravierendes Problem. Selbst jetzt - wo hunderttausend Menschen gegen rechts/extrem demonstrieren -, meint die regierende Politik, sie müsste dennoch Asylrecht und Migrationsgesetze verschärfen etc.
    Und obwohl gerade die Ampel, speziell die Grünen gestartet hatten mit Aufbruchs- und Innovationsengagement, ging das so schnell verloren. Klar - Covid und Ukraine, dennoch gab und gibt es gezielte Bewegungen und Aktionen gegen jede "weniger Populäre"-Maßnahme. Und die FDP obwohl kleinste Partei und die konservative Opposition waren sind ... sehr wenig kooperativ. Und immer stärker populistisch. Und was immer schon schwer war - Konsens und nicht nur auf die nächste Wahl blickendes Verhalten - scheinen auch die etablierten und ach so demokratischen Parteien nicht mehr zu wagen: mehr Visionen wagen wäre quasi nötig.
    Wenn selbst die Wirtschaft und andere gesellschaftlichen Gruppe zb mehr klimaschutzregeln wollen, mehr als die Politiker, die sonst doch immer so ...lobby-nah agieren...

    1. Gabriele Feile
      Gabriele Feile · vor 11 Monaten

      Ja, die Situation ist sehr vielschichtig und irgendwie scheinen alle Agierenden vom Reptilienhirn gesteuert zu werden.

  2. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor 11 Monaten

    wow...
    "Wir müssen jetzt am System arbeiten, nicht mehr nur im System.“
    Ich glaube das holt so krass viele Menschen ab gerade. Mich auch. Auf Basis von genau dieser Einschätzung lässt sich auch dieser eigentlich absurde Vertrauensvorschuss erklären, den die Wähler'innen scheinbar bereit sind BSW zu geben.
    Super Satz... nur wie?

    1. Gabriele Feile
      Gabriele Feile · vor 11 Monaten · bearbeitet vor 11 Monaten

      Genau, wie machen wir das? Es müsste irgendwie parallel zum operativen Geschäft laufen (so würden wir das in der UN-Sprache beschreiben) und mit Menschen, die unvoreingenommen sind.

      BC (before Covid) hatte ich genau so etwas für Unternehmen geplant – mit Menschen, die out-of-the-box denken und handeln können. Aus bekannten Gründen hat es nicht geklappt. Aber gebraucht wird es dringend.

      Könnten vielleicht die Bürgerräte dafür genutzt werden?

    2. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor 11 Monaten

      Wer bei uns am System arbeiten will, darf sich ja gleich den uralten Kommunismus-Vorwurf anhören.

    3. Gabriele Feile
      Gabriele Feile · vor 11 Monaten

      @Cornelia Gliem Das ist ein Reflex :-).

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