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Brexit – Schauspiel von regionaler Bedeutung
Journalist und Autor
Ich bin im Jahr 1963 in der Nähe des Lotter Kreuzes an der Autobahn A 1 geboren. Aufgewachsen in einer niedersächsischen Kleinstadt namens Diepholz, lebe ich heute in Arnsberg im Sauerland. Dort sehe ich unter anderem die bekannten Talkshows im deutschen Fernsehen. Anschließend schreibe ich darüber für die FAZ.
Im vergangenen Jahrhundert war die Gefährdung des europäischen Gleichgewichts ein Ereignis mit weltpolitischen Folgen. Es führte zu zwei Weltkriegen und nach 1945 zum Kalten Krieg. Die Hegemonie der beiden europäischen Flügelmächte Vereinigte Staaten und Sowjetunion hatte allerdings die alte Konkurrenz europäischer Großmächte abgelöst. Die Sowjetunion gibt es nicht mehr und diese Definition der Vereinigten Staaten ist nicht erst mit der Amtsübernahme Donald Trumps fraglich geworden. Europa ist weltpolitisch an den Rand gerückt, wo selbst frühere Großmächte wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien zu Mittelmächten geschrumpft sind. So hatte etwa Pekings starker Mann den Briten vor dem Referendum den Verbleib in der EU empfohlen. Im Fernen Osten gibt es auch seit dem 10. Dezember 1941 keinen Grund mehr, sich vor der Royal Navy zu fürchten. China will zur globalen Führungsmacht werden. In Afrika machen die Chinesen das vor und die Deutschen demonstrieren im Gegenzug ihre technologische Kompetenz. Es muss als Weltmacht nur noch die Vereinigten Staaten fürchten. Die Europäer sind in der gleichen Zeit mit sich selbst beschäftigt. Im Vereinigten Königreich mit der Nostalgie der Brexiteers und in Deutschland mit der verloren gegangenen Fähigkeit zum strategischen Denken. Wir nennen das Friedensmacht. Als Anstoß für eine ernsthafte Debatte ist deshalb das Grundsatzpapier des BDI mit dem Titel "China – Partner und systemischer Wettbewerber. Wie gehen wir mit Chinas staatlich gelenkter Volkswirtschaft um?" zu empfehlen. Es ist das Ergebnis von Ernüchterung. Zum einen von der Erwartung, China könnte zu einer westlichen Demokratie werden. Zum anderen von der Rolle Deutschlands als Profiteur einer von Washington garantierten Weltwirtschaftsordnung. In den Kontext ist der Brexit einzuordnen: Er dokumentiert die weltpolitische Rolle Europas. Ob die Briten in der EU sind oder nicht, ist zu einem Schauspiel von regionaler Bedeutung geworden. China kann es gleichgültig sein.
Quelle: Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bdi.eu
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Das ist ja ein lustiger Katalog an Forderungen. Aber das kann man dem BDI nicht verdenken.
Wie soll denn China eine westliche Demokratie werden mit einem Social Ranking System? Klar ist das für die Industrie interessant, aber es ist schon schmerzhaft, wie einseitig das betrachtet wird.
Auch der Wunsch nach einer Liberalen Wirtschaftsordnung scheint mir utopisch. China führt keine Kriege, raffiniertes Verhandeln ist schneller und günstiger.
Egal wie, China wäre dumm, wenn sie den Schulterschluss mit Europa nicht verstärken, solange USA von diesem Verrückten gelenkt wird. Und klar wünscht sich der BDI, dass das Umschwenken zementiert wird, egal unter welchen Vorzeichen.