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Medien und Gesellschaft

Was tun, wenn im Bekanntenkreis Verschwörungstheorien populär werden?

Florian Meyer-Hawranek
Head of Content, PULS

Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika

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Florian Meyer-HawranekDienstag, 21.03.2017

Der Einstieg ist klassisch - im doppelten Sinn. Denn: Paula Scheidt beginnt die Geschichte, wie sie in der Regel immer beginnt: von vorne. Und: Auch die Geschichte selbst beginnt, wie sie in der Regel immer beginnt: mit 9/11. Beide Anfänge führen zu einer Pizzeria in Washington D.C. - zu Comet Ping Pong und damit zu Pizzagate, einem angeblich geheimen Pädophilenring hochrangiger US-Politiker. Wobei sich das Ende zumindest nicht immer zwangsläufig aus den Anfängen ergeben muss. Zumindest Scheidts Ende ist ein anderes - dazu später mehr. Zuerst nochmal zurück zum Anfang: dem 11. September.

«Und wer soll das gewesen sein?», fragte ich.
«Das weiss man nicht. Das beste Motiv hatte die US-Regierung», antwortete er.
Der 11. September 2001 habe das Bild des fanatischen Muslims in den Köpfen verankert. Die beste Voraussetzung, um ungehindert in den «Krieg gegen den Terror» zu ziehen.
Ich trank einen Schluck und überlegte, ob er den Verstand verloren hatte.

Weil die beiden Gesprächspartner nicht den Verstand verloren haben, geht die Unterhaltung weiter. Viel weiter: zu den "Architects and Engineers for 9/11 Truth", über Udo Ulfkotte und Daniele Ganser bis hin zu Pizzagate. In "Meine verirrten Freunde" erzählt Paula Scheidt von der Auseinandersetzung mit etwas, das gar nicht mal so unwahrscheinlich ist: Was tun, wenn im Bekanntenkreis Verschwörungstheorien populär werden? Und sie fragt, ob es möglich ist, nahc so einem Anfang am Ende nicht im Keller von Comet Ping Pong zu landen.

Danke an @hawrankowa für den Hinweis zum Text.

Was tun, wenn im Bekanntenkreis Verschwörungstheorien populär werden?

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Kommentare 5
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 7 Jahre

    ...ich finde das dünn. Ähnliches hat doch jeder schon erlebt in der Sache. Aber was ist denn nun das psychologische Momentum? Meine 5 Cent: die Aluhüte werden stark dadurch, dass die Nicht-Aluhüte (gerade Journalisten) so furchtbare Angst davor haben, auch als Aluhüte zu gelten und deshalb genauso total auf diese Themen schauen, wie die Aluhüte selber. Sie wollen eben auch eine einfache Wahrheit. Also wird nicht diskutiert und fachlich entkräftet, sondern es wird kopfgeschüttelt und "Verständnis für Angst" gehabt. Beides ist passiv aggressiv und keine Basis für Kommunikation. Die angeblichen Argumente für die Sprengung des WTC sind doch seit Jahren die selben (Einsturzwinkel, schmelzender Stahl, Sprengstoffrückstände) - gibt es denn tatsächlich keine Widerlegungen, wenn man sich so intensiv wie Paula mit der Sache beschäftigt?

    1. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 7 Jahre

      Außerdem macht ja den "Erfolg" der gängigsten Verschwörungstheorien die Schlüssigkeit oder sogar der "wahre Kern" aus. Transatlantische Einflussnahme oder die westliche Destabilisierungspolitik im Nahen Osten per se mit gequirltem Mist wie dem muslimischen Kalifat gleichzusetzen ist insofern natürlich kontraproduktiv. Manipulierbar ist immer der, der eine einfache Wahrheit braucht. Das ist eine Tatsache, die meiner Erfahrung nach so ziemlich jeder versteht.

    2. Marisa Luna
      Marisa Luna · vor mehr als 7 Jahre

      @Marcus von Jordan Danke ein sehr guter Kommentar! Ich hätte mir auch eine Widerlegung gewünscht, statt einfach eine Argumentation frei nach dem Motto: Es kann nicht sein, was ich selbst nicht glauben kann. Und abstruse Verschwörungstheorien wie Pizza Gate z.B. mit der Destabilisierung des Nahen Osten durch den Westen oder Zweifeln an der offiziellen Version von 9/11 gleichzusetzen ist in diesem Fall mehr als daneben. Wenn man sich die Geschichte des Nahen Osten seit ca. Den 50er Jahren genauer ansieht, ist es sogar schon eher peinlich von der Autorin das Gegenteil zu behaupten.
      Btw wurden Menschen, die vor dem Abhören durch die amerkanischen Geheimdienste warten vor wenigen Jahren auch noch als Verschwörungstheoretiker belächelt.

  2. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor mehr als 7 Jahre

    klasse piq, danke! was paula scheidt gut beschreibt, kann ich aus eigenen ähnlichen erfahrungen sehr gut nachvollziehen.

    1. Florian Meyer-Hawranek
      Florian Meyer-Hawranek · vor mehr als 7 Jahre

      danke.

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