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Eins von 2000 finnischen Grundeinkommen: Wie es sich anfühlt, Teil einer sozialen Revolution zu sein
Head of Content, PULS
Redakteur bei PULS, dem jungen Programm des Bayerischen Rundfunks | u.a. für den Podcast "Einfach machen" und die Reportagereihe "Die Frage" | davor: Reporter für Fernsehen, Hörfunk und Print u.a. für quer | unterwegs in München, im Netz und in Lateinamerika
Ein wichtiger Test für ein heiß diskutiertes Projekt - der läuft gerade in Finnland. 2000 Menschen bekommen dort seit Anfang des Jahres ein Grundeinkommen. Sie sind unter allen Arbeitslosen im Land ausgelost worden. Die finnische Regierung will testen, ob das Grundeinkommen die Menschen dazu antreibt etwas zu tun, auf das sie Lust haben. Oder ob es sie antriebslos werden lässt, weil die Grundversicherung ja völlig unabhängig von jeglicher Anstrengung bei ihnen ankommt. Die Frage, die auch außerhalb Finnlands immer wieder heiß diskutiert wird, wenn es ums Grundeinkommen geht: Macht es faul oder fleißig?
Steffi hat eine klare Antwort - sie motiviert das Grundeinkommen. Steffi ist ursprünglich aus Süddeutschland, aus Bad Aibling, lebt seit sechs Jahren in Finnland und wurde als eine von 2000 ausgelost. Jetzt erhält sie 560 Euro im Monat - ohne dass sie irgendwas dafür tun muss. Und will sich genau deshalb einen Job suchen.
Das hat mein Leben insofern verändert, als dass ich mir jetzt zusätzlich nen Job suchen möchte. Ich hab mich im Supermarkt beworben und bei der Post und als persönlicher Helfer. Das ist ein sozialer Beruf, wo man behinderten Leuten hilft, durch den Tag zu kommen.
Insgesamt hat sie nicht mehr Geld auf dem Konto als vorher mit Arbeitslosengeld. Trotzdem erlebt Steffi Neid - vor allem weil sie als Deutsche vom finnischen Grundeinkommen profitiert. Mehr erzählt sie Mira-Sophie Potten im Interview.
Und so geht es weiter?
Eine Expertengruppe hatte vergangenes Jahr verschiedene Modelle für das Experiment vorgeschlagen. Der Test ist schließlich deutlich kleiner ausgefallen, als sie empfohlen hatte. Die Experten empfehlen nun Folge-Tests. Das Grundeinkommen könnte dann nicht nur Arbeitslosen, sondern auch Geringverdienern gezahlt und bei der Steuer berücksichtigt werden. Bisher ist aber noch nichts entschieden.
Quelle: Mira-Sophie Potten br.de
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